Der harte Weg zur Fitness-Göttin
Zwei Saarländerinnen hoffen auf einen Auftritt auf der Fitnessmesse Fibo. Internetnutzer können ihnen zu einem Startplatz verhelfen.
definierten Figur. Wer mit zu leichten Gewichten und zu geringer Intensität trainiert, wird keine Erfolge erzielen. „Man muss die Muskeln ausreizen, um sie zu stärken“, sagt Swetlana. Sie stemmt beim Bankdrücken 50 Kilogramm. Zieht 70 Kilo beim Kreuzheben. Und führt halbe Kniebeugen mit 90 Kilo durch. Also fast mit ihrem doppelten Körpergewicht. „Das schmerzt schon. Aber das Schöne ist, dass man die Erfolge sieht.“
Seit Swetlana mit dem Krafttraining begonnen hat, hat sich ihr Körperfett verringert und die Muskeln sind deutlich erkennbar. Eine Narzisstin ist die 1,69 Meter große und 57 Kilo schwere Frau aber nicht. „Ich stehe nicht ständig vorm Spiegel.“Nur hin und wieder kontrolliere sie, ob sich etwas verändert habe. Selbstverliebt ist sie dabei nicht, eher selbstkritisch. „Wir Frauen sind doch nie zufrieden. Ich entdecke an meinem Körper immer Stellen, an denen ich arbeiten muss.“
Bis zum Wettkampftag will Swetlana zudem ihr Posing verbessern. Die Jury wertet das Komplettpaket: Muskeln, Optik, Auftreten. Deshalb übt sie auch, sich im Bikini zu präsentieren. Unterstützung erhält Swetlana von Trainern in ihrem Fitnessstudio, dem AC1 in Neunkirchen. Auch Freunde und Familie stehen hinter ihr. „Sie finden es toll, dass ich so diszipliniert bin und das durchziehe.“
Vor allem in den letzten Wochen vor dem Wettkampf ist diese Unterstützung für Swetlana besonders wichtig. Dann versucht sie, den Körper zu entwässern und die Muskeln „an die richtige Position zu rücken“. In dieser Phase isst sie „sauber“. Zucker ist tabu, Kohlenhydrate kommen noch seltener auf den Teller. Stattdessen besteht der Speiseplan aus Gemüse und Eiweißprodukten. „Kurz vor dem Wettkampf verzichte ich auch auf Milch, Quark und Käse. Dafür gibt’s Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchte.“Vier Kilo will die Athletin bis zur Fibo noch abnehmen. Sie ist gespannt, wie ihr Körper bei der Jury ankommt. Angst vor der Konkurrenz hat sie aber nicht. Ihrem härtesten Gegner musste sich die 26-Jährige schließlich schon vor dem Wettbewerb stellen. ............................................. Welt will sie am 8. April beim MissPower-Beauty-Wettbewerb antreten. Sie muss dann in der Amateur-Klasse starten. Hier trifft sie auf Konkurrentinnen, die wie sie bereits zuvor an Wettkämpfen teilgenommen haben.
Bei den Figur-Wettbewerben zählt das Gesamtpaket. „Neben einem straffen Körper achten die Juroren auf die Ausstrahlung der Frauen“, erzählt Sabrina. Auch die Haare und sogar der Schmuck, wie Ringe, Armbänder und Ohrringe, spielen bei der Bewertung eine Rolle. „Und auch der Bikini“, berichtet die Sportlerin. „Deshalb ist es fast immer eine Maßanfertigung.“Unter 180 Euro ist eine solche nicht zu haben.
Noch hat Sabrina Weber ihr Optimalgewicht von 55 Kilogramm nicht erreicht. „Da müssen noch ein paar Pfund runter.“Die sogenannte Aufbauphase hat sie aber bereits abgeschlossen. Da wurde mit recht hohen Gewichten trainiert. Tiefe Kniebeugen zum Beispiel mit 50 Kilogramm auf der Hantel, fünfmal neun Wiederholungen. Hanteldrücken auf der Bank mit Kurzhantel zu jeweils acht Kilogramm, viermal zwölf Wiederholungen. Kreuzheben vom Boden weg mit einer 20-Kilo-Langhantel, dreimal zwölf Wiederholungen. Oder Latziehen mit 50 Kilogramm, viermal zwölf Wiederholungen.
Normalerweise trainiert Sabrina, die bei einem großen Discounter arbeitet, an vier Tagen pro Woche. Kurz vorm Wettkampf geht sie dann sogar täglich ins Fitklusiv in Saarbrücken. In der jetzigen Definitionsphase wird mit geringeren Gewichten, aber mehr Wiederholungen trainiert, und das Ausdauertraining wird von Woche zu Woche gesteigert. Die letzten Fettpölsterchen müssen verbrannt werden.
Das erfordert auch eine disziplinierte Ernährung. Sabrina isst derzeit keine Kohlenhydrate mehr (Brot, Nudeln, Kartoffeln, Kuchen, Süßigkeiten), dafür viel Eiweiß (Putenfleisch, Hähnchen, Eier ohne Eigelb und Fisch) sowie viel Gemüse (vornehmlich Brokkoli und Tomaten). „Der Verzicht auf Süßes macht mir nichts aus“, sagt die Athletin. Eine gute Platzierung ist schließlich viel verlockender. .............................................
„Ich entdecke an meinem Körper immer Stellen, an denen ich noch arbeiten muss“
„Die Jury achtet auch auf die Haare
und sogar den Schmuck der Frauen.“