Gemeinsam Stärke beweisen
Jan Ruzickas Werk „Freundinnen – Alle für eine“handelt von der Kraft der Freundschaft
(ry) Mit viel Hoffnung geht Karla (Katja Riemann) zum Frauenarzt, als ihre Periode ausbleibt. Leider ist nicht die langersehnte, späte Schwangerschaft, sondern das Einsetzen der Menopause der Grund. Von diesem Schlag gebeutelt, kommt es für die Endvierzigerin noch härter: Ihr Ehemann Max (Thomas Huber) wird Vater – mit einer Abiturientin namens Melody (Sinje Irslinger). Diesen Seitensprung kann Karla nicht mehr verzeihen, sie packt ihre Sachen und fährt zu einer alten Freundin. Bei Sascha (Nicolette Krebitz), einst Sängerin und Herz der gemeinsamen Musikgruppe „ChiX“, heult sie sich aus und klagt ihr Leid. Erst am nächsten Tag stößt Karla darauf, dass es ihrer Trösterin noch viel schlechter geht.
Sascha leidet an Krebs, eine Brust wurde bereits entfernt und bald muss sie erneut in die Chemotherapie. Die tapfere Mutter hat das nicht einmal ihrem Sohn Paul (Damian Hardung) gesagt, der inzwischen im Sportinternat lebt und sich abgeschoben fühlt. Nur Freundin Alice (Sophie von Kessel), Karlas verhasste Super-Schwester und einst Dritte im Bunde bei den „ChiX“, weiß seit längerem Bescheid. Ihre eigenen Probleme mit Karriere, Ehe und Kindern, die unter einer glänzenden Oberfläche schwelen, möchte das erfolgsverwöhnte Fotomodell erst einmal hinten anstellen.
Jetzt soll sich alles um Sascha drehen. Die will, dass es noch einmal so ist wie früher: Eine Rückkehr der Gesanggruppe an dem Ort ihres größten Erfolgs, dem Klub von Veranstalter-Haudegen Roy (Ben Becker). Damit das klappt, müssen die tief zerstrittenen Schwestern Karla und Alice miteinander ins Reine kommen, und auch Sascha muss ein lange gehütetes Geheimnis lüften.
Die vielfach ausgezeichneten Schauspielerinnen Katja Riemann, Nicolette Krebitz und Sophie von Kessel spielen ebenso einfühlsam wie beherzt leidgeprüfte Menschen, die wieder zueinanderfinden und einander beistehen. Der preisgekrönte Fernsehfilm schafft es trotz des ernsten Themas, das Leben zu feiern und zu zeigen, welche Kraft echte Freundschaft in schweren Stunden geben kann. Besonders beeindruckend sind die Momente, wenn die Darstellerinnen miteinander Musik machen. Für Sophie von Kessel sind es diese Szenen, die die Verbundenheit der Figuren zeigen: „Die Musik ist hier ein wichtiges Bindeglied zwischen den drei Frauen. Ohne sie hätten sie vielleicht nicht mehr zusammen gefunden. Sie löst ungebremst Emotionen aus und öffnet die vielleicht schon über die Jahre verhärteten Fronten.“