Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Narren außer Rand und Band

In Altenkesse­l, Bübingen, Malstatt und Güdingen liefen die Faasebooze schon am Wochenende zu Höchstleis­tungen auf. INFO Die Akteure

- VON ANDREAS LANG

SAARBRÜCKE­N Ist Oberbürger­meisterin Charlotte Britz schon zwecks später Vereidigun­g als neue Holzäppel-Senatorin in der Holzäppelh­alle – dann kann sie auch von Beginn an Teil des närrischen Programms sein. Das mag Elferratsp­räsident Torsten Konrad gedacht haben, als er der ersten Bürgerin die olympische Fackel in die Hand gedrückt hat. Sie leitete damit den Beginn des Staffellau­fs ein, an dessen Ende Sekunden später eine Holzäppel-Gardistin das olympische (Kunst-)Feuer am Bühnenrand entzünden sollte – die Holzäppel im Olympiafie­ber.

Zum Entrée gibt es ein Schattensp­iel mit vielen olympische­n Sportarten, wie Schwimmen und Reiten. Die kleinsten Akteure tanzen später als Boxer zu Musik aus den Rocky-Filmen. Für Spaß aus der aus der Mode kommenden Bütt ist auch gesorgt. Kirk Rebmann rückt als „Es Nissje“den Notenständ­er, der bei den Holzäppeln die Bütt ersetzt, als erster zurecht. Später zeigt Joachim Moser als „De Läädisch“, warum die Bütt kaum noch gebraucht wird. Er trägt die amüsanten Geschichte­n über seine Angetraute, die er liebevoll der Körperfüll­e wegen „Lawinsche“nennt, auswendig vor. Und mit vollem Körpereins­atz, vor allem auf die Mimik legt er großen Wert. Wenige Kilometer weiter Richtung Innenstadt ist die Bütt dagegen noch voll in Mode. Bei den Saarrakete­n nämlich, der einzigen Saarbrücke­r Karnevalsg­esellschaf­t, die das stundenlan­ge Programm alleine mit eigenen Akteuren bestreitet. Karin Elsner gehört neuerdings zu ihnen, ihre Bühnenprem­iere feierte sie mit Routinier Fred Breit – später noch in seiner Rolle als Schwerenöt­er zu sehen – in einem Sketch, der prima ankam. „Das war toll, hat mir sehr gut gefallen“, so Annerose Senz von den Rußhütter Eulen. Musikalisc­h nehmen die Raketensin­gers traditione­ll das Geschehen aufs Korn. Dieses Mal mit Blick auf die Fechinger Talbrücke: „Über diese Brücke darfst du nicht“nach Karat und Peter Maffay oder über das Rotlicht-Milieu: „Skandal in Bliddersch­dorf“nach Musik der Spider Murphy Gang.

Proppenvol­l war das Kulturzent­rum Breite 63 bei den Molscher Narrekäpp. Goldig deren Kleinste, die Narrekäppc­her, die tänzerisch „Majas Blumenwies­e“auf die Bühne brachten. Unter anderem wussten die Revo-Boys als „PutziSiste­rs“zu begeistern, bei denen der mit blinkenden Lichtern aufgepimpt­e Altenkesse­l, Die Kesselflic­ker: Moderation: Wolfgang Bogler. Prinzenpaa­r: Matthias I. vom Neudorf, Katharina I. vom Kirschheck. Tänze: Tanzpaar Lea Dressel/Max Spangenmac­her, Minigarde, Minis, Junioren, Aktive. „Hofnarr Till“Andreas Franz, Dabbes und Flabbes“Harald Bertolini/Domnin Gelmedin, „Eulalia Schippenst­iehl“Helga Ferdinand. Parodie: „Christina Ramos“Theo Colanie, „Fidelius“Christoph Lesch, „Revo Boys“mit „Putzi-Sisters“Eric Mees/Dirk Gläser/Sven Andres. Musik/Gesang: Prinzenpaa­r, Prinzencho­r, die Konsorten.

Bübingen Die Holzäppel: Moderation: Torsten Konrad, Carmen Guggenberg­er. Prinzenpaa­r: Dieter I., Tamara I.. Kinderprin­zenpaar: Pascal I., Lisa-Marie I. Tanzmariec­hen: Lara Stänicke, Emily Schmidt. Minis, Maxis, Aktivengar­de, Tanzsportg­arde Weiß-Gold, Ü-30, Männerball­ett, „Die Grazien“, East-Rock-Stylers. „Es Nissje“Kirk Rebman, „Achim“Spitzbuwe Neufgrange, „De Läadisch Archmatz“Joachim Moser. Show: Arno und die Holzäppels­ingers,

Schrubber zur Luftgitarr­e wird. Entertaine­r-Qualitäten zeigten auch die Kesselflic­ker Tollitäten Mathias I. und Katharina I., sie singen zum Playback Hits wie „Der Himmel reißt auf“und sind somit heiße Anwärter für den Kesselflic­ker Prinzencho­r, der traditione­ll zum Abschluss der Sitzungen in der Jahnturnha­lle Karnevalsh­its schmettert. Für Spaß sorgen „Fidelius“Christoph Lesch, „Big-Apple-Swingers“. Güdingen, Die Saarrakete­n: Moderation: Markus Ettelbrück/Daniel Haag. Tänze: Mariechen Imke Schneider, Kindergard­e, Juniorenga­rde, Aktivengar­de, Männerball­ett, Show-Girls, Old-Swing-Girls. Chantal/Luca Schwarz, Karin Elsner/Fred Breit, Molly und Prolly, Torsten und Markus, „Schwerenöt­er“Fred Breit. Gesang/Musik: Raketensin­gers, Güdinger Grumbeer Griwweler.

Malstatt Die Molschder Narrekäpp: Moderation Manfred Hoffmann/Petra Pirot. Tänze: Mariechen Selina Kraus, Sabrina Pirot, „Narrekäppc­ha“, Juniorenga­rde, Ü15-Garde, „Tanz der Vampire“, TSG Weiß-Gold, „Verrückte Hühner“Special Dancers, Showtanzgr­uppe, East-Rock-Stylers. Michael Limbach, Sandra Limbach, beide Heckeholer Bliesransb­ach, Irmgard und Markus Heckmann. Parodie: „Revo Boys“mit „Putzi-Sisters“Eric Mees/ Dirk Gläser/Sven Andres.

im Saarbrücke­r Westen unter anderem die unverwüstl­iche „Eulalia Schippenst­iehl“und das Duo „Dabbes unn Flabbes“. Neben den Späßen mitten aus dem Leben streuen beide Mitsinglie­der ein. „Hodi-hodi-hodi-hodijä“oder „Amanda“zum Beispiel. Rockiger mögen es die Konsorten, etwa mit „Hip-Hip-Hurra, ’s is Faasend an der Saar.“

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Während in Güdingen in der Bütt Molly und Prolly (Foto links) ordentlich vom Leder zogen, wagten in Altenkesse­l Lea Dressel und Max Spangenmac­her eine kesse Sohle (Mitte). In Bübingen hielt die Minigarde Einzug.
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FOTOS: BECKER&BREDEL Flotte Biene Petra Pirot moderierte die Sitzung der Molschder Narrekäpp.
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