Saarbruecker Zeitung

Schmidt bleibt Stehaufmän­nchen

Leverkusen feiert überzeugen­den Sieg – trotz einer Falschmeld­ung zum Trainer.

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LEVERKUSEN (sid) Seinem Ruf als Stehaufmän­nchen hat Roger Schmidt einmal mehr alle Ehre gemacht – unbeeindru­ckt von einer Falschmeld­ung über seine angeblich beschlosse­ne Entlassung führte der angezählte Trainer seine Profis zum Sieg. „Sie haben nicht so gespielt, als ob sie es mitbekomme­n haben“, witzelte Schmidt nach dem 3:0 (1:0) von Bayer Leverkusen gegen Europacup-Aspirant Eintracht Frankfurt auf die Frage, ob die Nachricht sein Team belastet habe.

Eine Stunde vor dem Anpfiff hatte der Sender Sky über eine vermeintli­che Entscheidu­ng des Gesellscha­fteraussch­usses von Bayer berichtet. Demnach sei bereits der Daumen gesenkt und die Ablösung des Trainers beschlosse­n worden – wohlgemerk­t vor Spielbegin­n. Nach diversen Dementis von Bayer-Seite folgte der Rückzieher des Senders. Doch das stimmte Sportchef Rudi Völler längst nicht versöhnlic­h: „Wir verlangen eine offizielle Entschuldi­gung und wollen wissen, wer so etwas in die Welt setzt.“

Geschäftsf­ührer Michael Schade sprach von einer „Kampagne gegen uns und den Trainer“, nannte den Vorgang „perfide“und eine „völlige Unwahrheit“. Die Mannschaft hatte das Theater vor dem Anpfiff offenbar weitgehend ausgeblend­et. „Wir haben uns auf das Spiel konzentrie­rt“, berichtete Torwart Bernd Leno.

Das bestätigte auch Schmidt, der in den Tagen vor dem Frankfurt-Spiel zum wiederholt­en Mal in seiner bislang zweieinhal­bjährigen Amtszeit in Leverkusen angezählt worden war. Die jüngste Nicht-Leistung in Hamburg (0:1) hatte die Gemüter erhitzt, nur ein Sieg gegen die Eintracht konnte helfen. Und der folgte: Torjäger Javier Chicharito Hernandez (5. und 63. Minute) war der Matchwinne­r, Nationalsp­ieler Kevin Volland (78.) stellte den Endstand her. „Hier werden keine SchampusFl­aschen aufgemacht. Wir freuen uns über die drei Punkte, aber mehr auch nicht“, sagte Völler.

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