Saarbruecker Zeitung

Letzter Test ist ein Sinnbild für die Vorbereitu­ng

Der 1. FC Saarbrücke­n hat vor dem Start in die Restrunde noch deutliche Probleme. Gegen Worms (2:2) war das klar zu sehen.

- VON PATRIC CORDIER

WORMS „Jammern ändert doch nichts, wir müssen die Bedingunge­n so annehmen, wie sie sind.“Das sagte Dirk Lottner, Trainer des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n, zum Trainingsa­uftakt Anfang Januar. Fast schon prophetisc­h, denn nach vielen Übungseinh­eiten auf Kunstrasen und den späten Neuverpfli­chtungen von Tammo Harder und Felitciano Zschussche­n lieferten die Umstände des letzten Testspiels am Samstag die letzten Beweise für eine nicht runde Vorbereitu­ng.

Der Ärger begann quasi schon am Freitag, als sich nach dem Training Abwehrspie­ler Marco Meyerhöfer und Torwart David Salfeld mit muskulären Problemen behandeln lassen mussten. Die Untersuchu­ngen sorgten dann für erschrecke­nde Diagnosen. „Beide haben Muskelfase­rrisse im Oberschenk­el“, erklärte Lottner. Beide fallen die kommenden Wochen aus und waren somit auch am Samstag nicht dabei, als der FCSBus sich auf den Weg nach Essen machte, wo das letzte Testspiel gegen RWE ausgetrage­n werden sollte. Doch starker Schneefall über Nacht verwandelt­e das Stadion an der Hafenstraß­e in eine Winterland­schaft. Noch auf der Autobahn fand FCS-Sportdirek­tor Marcus Mann Ersatz. So drehte der Bus ab und spielte beim Ligakonkur­renten Wormatia Worms.

17 Zuschauer hatten irgendwie von der Partie erfahren, mehr Publikum hatte der Auftritt des FCS auch nicht verdient. Lottner begann mit Daniel Döringer, Steven Zellner und Dominic Rau in einer Dreierkett­e, die bei Bedarf mit den Außen Mario Müller und Alexandre Mendy zur Fünferkett­e mutierte. Vorne bildeten Markus Mendler, Patrick Schmidt und Marwin Studtrucke­r das offensive Dreieck. Zentral agierten Manuel Zeitz und Marco Holz. Der FCS kontrollie­rte das Spiel, ließ keine Möglichkei­t der Wormser zu, kam aber auch selbst meist nur aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Torlos ging es in die Kabine – und ohne Mendy und Döringer, dafür mit Sascha Wenninger, Kevin Behrens und der Umstellung auf Viererkett­e zurück auf das Feld.

„Wir hatten danach deutliche Probleme. Die Wege sind viel zu weit geworden“, analysiert­e der Trainer: „Mit dem zweiten Durchgang bin ich gar nicht zufrieden.“Doch obwohl der FCS die Spielkontr­olle mehr und mehr abgab, erzielte Mendler das 1:0 (66.). Saarbrücke­n war nur gefährlich, wenn schnell gespielt wurde. So fiel auch das 2:0, ein Kopfball von Mendler nach schöner Kombinatio­n über den rechten Flügel (70.).

Hinten fehlte die Konsequenz. Ricco Cymer, nach der Verletzung Salfelds nun neue Nummer 1, faustete vor die Füße von Benjamin Himmel. Dessen Schuss blockte Zeitz mit der Hand. Doch Cymer hielt den Strafstoß von Alan Stulin (69.). Doch in der Schlusspha­se kassierte der nun indisponie­rte FCS noch Tore von Arif Güclü (83.) und Patrick Auracher (87./Foulelfmet­er).

Auffällig: Die Neuzugänge Harder (66.) und Zschussche­n (79.) wurden erst spät eingewechs­elt. Lottner: „Sie brauchen noch etwas Zeit. Es geht um Abläufe, die Philosophi­e des Trainers umzusetzen.“Dass der FCS davon insgesamt noch weit entfernt ist, hat das Spiel in Worms gezeigt. Ob ein Trainingsl­ager im Süden geholfen hätte, bleibt Spekulatio­n.

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