Trump inspiriert die Narren weltweit
FASTNACHT
VIAREGGIO/SAARBRÜCKEN (SZ) Im italienischen Viareggio zeigten Karnevalisten US-Präsident Donald Trump (Foto) als Verrückten mit Vogel. Aber auch im Saarland ist der neue US-Präsdent ein gefundenes Fressen für die Narren. Zumal der umstrittene Neu-Politiker eine Schwäche hat, die ihn besonders zur Zielscheibe macht: Er hat Pfälzer Wurzeln, sein Großvater kam aus Kallstadt.
SAARBRÜCKEN Meist singend werden sich die saarländischen Karnevalisten der weltpolitischen Reizfigur des Jahres 2017 stellen. Und weil die Vorfahren des seit wenigen Wochen amtierenden US-Präsidenten Donald Trump ihre Wurzeln im Dorf Kallstadt in der Pfalz haben, wird ein alter saarländischer Gassenhauer seine Renaissance erfahren. „Ich bin dä Trump, Trump, Trump aus da Palz, ich bin dä Präsident unn die annere hann e Hals“, wird zum Beispiel Entertainer Schorsch Seitz singen. Um dann sprechend nachzulegen: „Als hätts net schon gereicht, dass uns ein Ex-Saarländer mit dem Bau einer Mauer weltweit blamiert hat, awwer muss jetz ah noch ein amerikanischer Präsident mit Pälzer Migrationshinnergrund komme un ah noch so e Scheiß-Mauer baue?“
Eigentlich mosert auch Joachim Moser als „De Lädisch“gerne gegen die Obrigkeit. Beim Thema Trump fragt er gespielt unwissend: „Wer?“Auch wenn er anschließend antwortet: „Der Mann ist doch ein Witz“. Es scheint, als habe ihm der US-Präsident zeitweise die Lust am politischen Witz verdorben.
„Der Trump war doch schon im Wahlkampf eher Witzfigur – jetzt ist er Präsident – das klingt ja so verrückt wie Professor Podolski oder Doktor Piedro Lombardi“, so die Ansicht des Jung-Büttenredners Jonas Degen, bekannt als „Mann am Piano“. Als Radiomoderator will er seinen Beitrag vor jedem Vortrag auf den neuesten Stand bringen – zumal das Ziel seines närrischen Spotts fast täglich neue Munition liefert. Christoph Scheid sieht Donald Trump als „demokratisch gewählten Diktator“. Er legt dem Präsidenten frei nach den Prinzen singend in den Mund: „Ich war schon immer Millionär und mach so weiter wie bisher.“Nämlich als alleinherrschendes Oberhaupt eines Milliardenunternehmens. Scheids Spott trifft auch die eurasische Großmacht: „Donald zollt dem Russen Dank, dass er die Hilary übertrumpt.“Der neue US-Präsident ist auch für Entertainer „Fidelius“, alias Christoph Lesch, ein gefundenes Fressen. „Ich bin Trump“, rockt er zu Van Halens Gitarrenriff . Und fragt weiter singend: „Wer will fleißige Handwerker seh’n?“Seine Anspielung auf den Mauerbau im Süden der USA an der Grenze zu Mexiko. Lassen wir zum Schluss noch einmal Schorsch Seitz düster orakeln: „Ich kann eich nur warne: Kä Witze über dem Trump sei Frisur, vor iwwer zehn Johr hammer Witze gemacht iwwer’m Angie sei Frisur. Unn? Die Fraa ist immer noch do.“
„Ich bin dä Trump, Trump
aus da Palz, ich bin dä Präsident unn die annere
hann e Hals“
Schorsch Seitz Saar-Mundart-Comedian