„Es geht gar nicht darum, Höcke zu entfernen“
SAARBRÜCKEN. Welche Erfolgschancen hat das AfD-Ausschlussverfahren gegen Höcke? Dazu ein Gespräch mit dem Parteienforscher Michael Lühmann vom Göttinger Institut für Demokratieforschung.
Herr Lühmann, warum kommt der Beschluss zum Parteiausschlussverfahren gegen Höcke erst jetzt – vier Wochen nach seiner umstrittenen Rede?
LÜHMANN Man kann sagen, dass es hier eigentlich gar nicht um die Rede Höckes geht. Vielmehr handelt es sich um einen Machtkampf innerhalb der AfD, bei dem Frauke Petry jede Gelegenheit nutzt, um Höcke loszuwerden. Höcke steht ja auch stellvertretend für Gauland und andere in der AfD, die für Petry eine Gefahr darstellen. Schließlich weiß man ja nicht erst seit der Rede in Dresden, wie Höcke denkt.
Welche Chancen hat denn ein Partei-Ausschluss Höckes? Im Saarland ist im vergangenen Jahr ein ähnliches Unterfangen gescheitert.