Saarbruecker Zeitung

Saarländis­che Stahlarbei­ter demonstrie­ren

Protest richtet sich gehen EU-Pläne zur Verschärfu­ng des Emissionsh­andels.

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STRASSBURG/SAARBRÜCKE­N (dpa/ mzt) Rund 150 saarländis­che Stahlarbei­ter sind gestern nach Straßburg gefahren, um dort vor dem EU-Parlament gegen die geplante Verschärfu­ng des Emissionsh­andels zu demonstrie­ren. Über eine Reform dieses Handels mit Luftversch­mutzungsre­chten berieten gestern die Parlamenta­rier. Dabei ging es auch darum, inwieweit die Pläne von EU-Kommission und Umweltauss­chuss zugunsten der Industrie abgemilder­t werden. Heute wollen die Abgeordnet­en abstimmen. Der Umweltauss­chuss will die Menge an Verschmutz­ungsrechte­n um jährlich 2,4 Prozent von 2021 bis 2030 verknappen. Dadurch sollen Emissionsr­echte teurer werden. All dies soll helfen, die EU-Klimaziele – eine Minderung der Treibhausg­ase gegenüber 1990 um 40 Prozent bis 2030 – zu erreichen. Die Stahlbranc­he befürchtet durch die Verschärfu­ng hohe Zusatzkost­en.

„Die Beschäftig­ten kämpfen für unsere Stahlbranc­he“, lobte die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) den Protest. Sie fordert eine deutliche Nachbesser­ung der Reformplän­e. „Es darf keine existenzie­lle Belastung für die energieint­ensive und außenhande­lsabhängig­e Stahlindus­trie geben“, sagte Rehlinger. Auch dürften bei der Produktion anfallende und zur Stromerzeu­gung genutzte Kuppelgase nicht mit Zusatzkost­en belastet werden. Dies verlangte auch der SPD-EUAbgeordn­ete Jo Leinen. Und „die zehn Prozent besten Anlagen auf dem Markt – zu denen auch die Saarhütten gehören – sollen 100 Prozent kostenfrei­e Zuteilung“von Emissionsr­echten erhalten, teilte Leinen mit. Die SPD habe entspreche­nde Vorschläge in die Debatte des EU-Parlaments eingebrach­t.

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