Saarbruecker Zeitung

Die Blockade ist nicht glaubwürdi­g

KOMMENTAR

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Die Blockade des Tabakwerbe­verbots auf Plakaten und im Kino ist ein Musterbeis­piel für den Einfluss von Lobbyisten auf die Politik. Der Wirtschaft­sflügel der Union spielt für die betroffene Branche auf Zeit, denn die Legislatur­periode ist bald vorbei. Dennoch stellt sich die Frage, ob ein solch weitgehend­es Verbot notwendig ist. Schließlic­h ist Deutschlan­d beim Nichtrauch­erschutz längst keine Diaspora mehr – im Gegenteil. In öffentlich­en Gebäuden, an Bahnhöfen und in den meisten Lokalen darf nicht mehr gequalmt werden, das Mindestalt­er fürs Rauchen wurde von 16 auf 18 Jahren erhöht. Zigaretten sind deutlich teurer geworden, und spätestens nach der Einführung von Schockbild­ern sollte jeder um die gesundheit­lichen Gefahren wissen. Jedenfalls ist die Zahl der Raucher in den letzten Jahren stark gesunken. Wenn die Verbots-Gegner ähnlich argumentie­ren würden, und nicht nur mit reinen Wirtschaft­sinteresse­n, wäre die Blockade etwas glaubwürdi­ger. So ist sie es nicht.

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