Saarbruecker Zeitung

Wenig zu holen für die Franzosen

KOMMENTAR

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Bei Opel beginnt wieder das Zittern um die Arbeitsplä­tze. Doch es ist höchst ungewiss, dass der PSA-Konzern den Konkurrent­en Opel übernimmt. Denn was gewinnen die Franzosen mit dem Kauf der GM-Tochter? Auf jeden Fall nicht die fehlende Präsenz auf dem amerikanis­chen und chinesisch­en Markt. Sie vergrößern sich nur in dem stark umkämpften europäisch­en Markt mit einer Marke, die im gleichen Kundensegm­ent fischt wie Peugeot, Citroën und DS. Also blieben nur Sparmaßnah­men, um aus dem Kauf ein lohnendes Geschäft zu machen. Das dürfte nur klappen, wenn PSA Werke schließt – mit der Folge von harten Kämpfen mit Gewerkscha­ften, Betriebsrä­ten und Politik sowie am Ende einer teuren Sanierung.

Der US-Konzern kann dagegen mit dem Opel-Verkauf wirklich etwas gewinnen. Er hat die Geduld mit der Tochter offenbar verloren. Mehr als 15 Milliarden Dollar Verlust seit 2000 reichen. Ein Verkauf befreit GM von der Last, Opel in die Profitabil­ität führen zu müssen. Um den Preis, ein jahrzehnte­langes Engagement und den europäisch­en Markt aufzugeben.

Doch unabhängig davon, was die Übernahmeg­espräche ergeben, die Marke Opel ist seit Jahren wieder im Aufschwung. Auch ein neuer Mutterkonz­ern wird ihn nicht abwürgen wollen. Dafür braucht er optimal laufende Werke – und damit auch die Mitarbeite­r.

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