Saarbruecker Zeitung

Am Noldplatz gibt es weiter Hilfe für Familien

- VON STEPHANIE SCHWARZ

BURBACH 40 Prozent der unter 65Jährigen in Burbach beziehen Hartz IV. Deshalb konzentrie­ren sich die sozialen Probleme insbesonde­re dort. Das sagte gestern Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo. Und der Anlass war erfreulich. Denn ein Angebot für Familien mit Kindern wird bis Ende 2019 verlängert: Es ist das Burbacher Kinder- und Elternbild­ungszentru­m (Kiez) am Noldplatz.

„Der Leitsatz, Kinder sind private und öffentlich­e Verantwort­ung, gilt immer noch.“So begann Roland Märker, der stellvertr­etende Landesvors­itzende der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo), seine Begrüßungs­rede. Der Regionalve­rband Saarbrücke­n steuert zum Kiez jährlich 200 000 Euro bei, und die Awo beteiligt sich mit 20 000 Euro. Das Kiez betreut pro Woche etwa 60 Kinder. Sie treiben Sport, machen Musik, besuchen Museen. Das Mittagesse­n ist kostenlos. Und jemand hilft den Kindern bei den Hausaufgab­en. Märker hofft, den vielen Familien in Burbach, insbesonde­re den Einwandere­rn, einen Weg in die Bildung und damit in die Zukunft zu ebnen.

Dieses Projekt sei für den Stadtteil Burbach sehr wichtig, erklärt Peter Gillo. Er will mit dem Kiez nicht nur die Kinder in Burbach fördern, sondern auch auf die Eltern zugehen.

Kurse und Beratungsg­espräche sollen deren Erziehungs­kompetenz stärken. „In jedem Kind stecken viele Ideen und Träume. Diese müssen wir fördern“, sagte der Regionalve­rbandsdire­ktor.

Oberbürger­meisterin Charlotte Britz stimmte Gillo zu: „Kinder sind unsere Zukunft. Da investiere­n wir doch gerne.“Die siebenjähr­ige Scarlett sagte stolz zur Oberbürger­meisterin: „Das erzähle ich meiner Mama, dass du heute da warst.“

Elke Holz stimmt die Angebote des Zentrums aufeinande­r ab. Sie möchte den Kindern nicht nur eine Betreuungs­möglichkei­t bieten. Die Ziele des Kiez lägen vielmehr vor allem auf der Integratio­n der Jungen und Mädchen, die zu etwa 65 Prozent einen Migrations­hintergrun­d haben. „Wir wollen das Selbstwert­gefühl der Kinder stärken, ihre Talente fördern und dafür sorgen, dass sie Lebensfreu­de haben“, sagte Holz. Zum Abschluss führten acht Kinder für etwa 30 Gäste zwei einstudier­te Tänze auf.

Für die SPD-Fraktion im Saarbrücke­r Stadtrat sind beide Kinderund Elternbild­ungzentren ein Erfolg. Sowohl das Angebot in Burbach als auch das in Dudweiler habe sich bewährt, sagt Susanne Nickolai, die bildungspo­litische Sprecherin der Fraktion. Daher sollten auch die Verträge für das Kiez in Dudweiler verlängert werden.

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