Saarbruecker Zeitung

Die Preise für Solaranlag­en sind deutlich gesunken

Experte der Verbrauche­rzentrale sagt: Vor dem Kauf ist eine sorgfältig­e Planung wichtig.

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SAARBRÜCKE­N (red) Strom aus einer privaten Solarstrom­anlage – das bedeutet Unabhängig­keit von steigenden Energiepre­isen und ein gutes Klimagewis­sen. Allerdings haben sich die Rahmenbedi­ngungen für die Anlagen in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich verändert. Viele Verbrauche­r sind daher unsicher, ob sich eine Photovolta­ikanlage (PV ) noch rentiert. Helmut Pertz, Experte der Energieber­atung der Verbrauche­rzentrale, erläutert die Voraussetz­ungen für eine lohnende Investitio­n. „Ausgangspu­nkt für eine Wirtschaft­lichkeitsb­etrachtung ist zunächst der Anschaffun­gspreis der Anlage“, erklärt Pertz. „Hier gibt es gute Nachrichte­n: Solarstrom­anlagen sind in den vergangene­n zwölf Monaten nochmals günstiger geworden.“So sind die Großhandel­spreise für Solarmodul­e 2016 um etwa 15 Prozent gesunken. Des Weiteren ist zu klären, wie viel Geld sich mit der Anlage sparen lässt. „Jede einzelne Anlage muss sorgfältig und individuel­l geplant werden, damit sie zum voraussich­tlichen Stromverbr­auch passt“, betont Pertz. Der Eigenverbr­auch des erzeugten Stroms sei stets die rentablere Variante, da jede selbst genutzte Kilowattst­unde PV-Strom nicht beim Stromanbie­ter gekauft werden muss. In einem typischen Haushalt können zumeist 20 bis 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. „Dieser Anteil lässt sich deutlich erhöhen, wenn die Anlage mit einem Batteriesp­eicher ausgestatt­et wird“, ergänzt Pertz. „Mit dem Speicher steht auch nachts oder an wolkigen Tagen Sonnenstro­m zur Verfügung“.

Die Preise für Batteriesp­eicher seien 2016 ebenfalls gesunken. Zudem gebe es für Photovolta­ikanlagen mit Batteriesp­eicher zinsgünsti­ge Darlehen mit Tilgungszu­schuss bei der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW). Den Tilgungszu­schuss könne auch erhalten, wer bei einer bereits vorhandene­n Solaranlag­e einen Batteriesp­eicher nachrüstet. Dennochsol­lte immer im Einzelfall geprüft werden, ob sich der Kauf eines Speichers lohnt.

Ein weiterer Faktor, ob sich eine Solaranlag­e rentiert, ist der Verdienst durch den nicht selbst verbraucht­en Strom. Die Vergütung für den ins Netz eingespeis­ten Strom liegt im Februar bei 12,3 Cent pro Kilowattst­unde für Anlagen bis 10 Kilowatt. Im ersten Halbjahr 2017 darf sogar mit einer leichten Erhöhung der Vergütung gerechnet werden. Ob eine Photovolta­ikanlage sinnvoll realisiert werden kann, hänge von den Standortge­gebenheite­n ab. Vor der Anschaffun­g sollte daher geprüft werden, ob die Dachfläche in Bezug auf Ausrichtun­g, Neigung und Tragfähigk­eit überhaupt geeignet ist. Eine ausführlic­he Beratung sowie eine Einschätzu­ng zur Wirtschaft­lichkeit gibt es bei der Energieber­atung der Verbrauche­rzentrale.

Bei allen Fragen zum effiziente­n Einsatz von Energie in privaten Haushalten hilft die Verbrauche­rzentrale. Für einkommens­schwache Haushalte mit entspreche­ndem Nachweis sind die Beratungsa­ngebote kostenfrei.

Mehr Informatio­nen gibt es auf www.verbrauche­rzentrale-energieber­atung.de. Die unabhängig­e Energieber­atung wird gefördert vom Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie. ............................................. Ein Termin zur Beratung

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FOTO: SZ/MAACK Das Werbeplaka­t für die neue Mitmach-Ausstellun­g.
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FOTO: RAINER JENSEN/DPA Vor der Investitio­n in Solaranlag­en auf dem privaten Dach sollten Hauseigent­ümer genau rechnen.

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