Saarbruecker Zeitung

Saarland will „Gefährder“länger überwachen

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SAARBRÜCKE­N/BERLIN (dpa) Die saarländis­che Polizei will sogenannte Gefährder länger überwachen als bisher. SPD, CDU und Linke brachten im Landtag gestern eine entspreche­nde Änderung des Polizeiges­etzes auf den Weg, Grüne und Piraten enthielten sich. Damit soll der Zeitraum, in dem Gefährder in dem Bundesland observiert werden dürfen, von drei auf sechs Monate angehoben werden. Nach Angaben von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) reagiert das Land damit auf den Wunsch der Sicherheit­sbehörden, wonach eine dreimonati­ge Observatio­n zu kurz sei.

Unterdesse­n dürfen deutsche Behörden ausländisc­he Reisepässe der Gefährder nicht dauerhaft zur Terrorabwe­hr einziehen. Dies verbiete das Völkerrech­t, urteilte das Verwaltung­sgericht Hannover. Im konkreten Fall hatte die Stadt Hildesheim den Pass eines Türken eingezogen, weil die Behörden ihn als islamistis­chen Gefährder eingestuft hatten.

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