Trump in Affäre Flynn unter Druck
Nach dem Rücktritt seines Sicherheitsberaters wird es für US-Präsident Trump ungemütlich. Nicht nur die Opposition spricht von Versagen – und fordert Konsequenzen.
WASHINGTON Die Affäre zieht Kreise: Nach dem Rücktritt Michael Flynns, des Sicherheitsberaters Donald Trumps, wird noch einmal aufgedröselt, was bereits im Wahlkampf für heftige Kontroversen sorgte. Im Raum steht der Verdacht, dass Vertraute des heutigen US-Präsidenten regelmäßig mit
US-Moderator Dan Rather seinen Sicherheitsberater erhobenen Vorwürfe im Bilde. Schon damals erfuhr er vom Justizministerium, dass Flynn vom FBI vernommen wurde und es Grund zu der Annahme gebe, der Ex-General habe sich gegenüber dem Kreml erpressbar gemacht. Führende Demokraten im Kongress verlangen nun lückenlose Aufklärung, und manche wiederholen die Frage, wie sie dem bedrängten Richard Nixon auf dem Höhepunkt des Watergate-Skandals von einem legendären Senator namens Howard Baker gestellt wurde: „Was wusste der Präsident, und wann wusste er es?“
Auch in den republikanischen Reihen gibt es Politiker, die in den Chor der Kritiker einstimmen. John McCain, der altgediente Senator aus Arizona, spricht alarmiert von einer Regierung, die mit Blick auf die Außen- und Sicherheitspolitik nicht funktioniere. Und auch der TV-Veteran Dan Rather, langjähriger Anchorman von CBS, vergleicht den „Russland-Skandal“, wie er ihn nennt, bereits mit der Watergate-Affäre, die 1974 zum Rücktritt Nixons führte. Auf einer Skala von eins bis zehn, schreibt er auf Facebook, liege Watergate bei neun; der Russland-Skandal zwischen fünf und sechs, nehme aber stündlich zu. „Es könnte sein“, sagt Rather, „dass wir am Ende feststellen, dass die Sache mindestens genauso groß ist wie Watergate“.
„Es könnte sein, dass die Sache mindestens genauso groß ist wie Watergate“.