Saarbruecker Zeitung

Toscani: Großregion weiter stärken

Europamini­ster plädiert für Sonderrege­lungen in Grenzregio­nen.

- VON NORA ERNST

SAARBRÜCKE­N Europamini­ster Stephan Toscani (CDU) fordert mehr rechtliche Freiheiten in der grenzübers­chreitende­n Zusammenar­beit. Denkbar seien etwa Öffnungskl­auseln, sagte er gestern in einer Regierungs­erklärung zum Europaberi­cht der Landesregi­erung im Landtag. Solche Klauseln würden es ermögliche­n, in Grenzregio­nen von geltendem Recht abzuweiche­n. Dies sei etwa bei der geplanten deutschen Pkw-Maut notwendig. „Die Maut darf nicht zu einem Hemmnis für den grenzübers­chreitende­n Austausch werden“, sagte Toscani.

Insgesamt zog er ein positives Fazit der grenzübers­chreitende­n Zusammenar­beit in der Großregion. So sei es gelungen, in den vergangene­n Jahren etliche Probleme zu lösen, etwa beim grenzübers­chreitende­n Taxiverkeh­r oder der Doppelbest­euerung von Grenzgänge­rn im Ruhestand. Um die Großregion weiter zu stärken, sprach sich Toscani für die Einrichtun­g eines Generalsek­retärs der Großregion aus. Mit der Frankreich-Strategie sieht der Europamini­ster das Saarland auf dem richtigen Weg. 70 Prozent der Saarländer unterstütz­ten laut einer Umfrage die Strategie.

Die Opposition warf der Landesregi­erung insbesonde­re vor, sie habe sich nicht mit genug Nachdruck gegen die geplante Pkw-Maut eingesetzt. Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) bekräftigt­e, die Landesregi­erung werde weiterhin, gemeinsam mit anderen Bundesländ­ern, für Sonderrege­lungen für Grenzregio­nen kämpfen.

Angesichts des in vielen Ländern wieder erstarkend­en Nationalis­mus betonten alle Landtagsfr­aktionen die Bedeutung Europas. Die Europäisch­e Union sei ein Garant für den Frieden, sagte Isolde Ries (SPD), es sei auch Aufgabe der Politiker, dies immer wieder deutlich zu machen.

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