Saarbruecker Zeitung

Barca: Nach dem Debakel in Paris liegen die Nerven blank

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PARIS (sid) In der Gewissheit seiner wohl schmerzhaf­testen Pleite keilte Luis Enrique aus. Mit starrem Blick fixierte der Trainer des FC Barcelona einen Reporter des katalanisc­hen TV-Senders TV3 und ließ seinem Unmut freien Lauf: „Mir gefällt der Ton nicht. Ich würde mir wünschen, dass die Fragen im gleichen Ton wie nach Siegen gestellt werden“, blaffte der 46-Jährige nach der deftigen 0:4 (0:2)-Schlappe bei Paris St. Germain in Richtung des Journalist­en, der ihn kritisiert hatte.

Das Klima könnte noch frostiger werden, sollte die Katalanen im Rückspiel des Champions-League-Achtelfina­ls (8. März) kein Fußball-Wunder schaffen. Vom größten „Debakel im 21. Jahrhunder­t“schrieb die Marca. Geradezu erschrecke­nd war der blutleere Auftritt von Barca-Superstar Lionel Messi. „Er zeigte null Einsatz. Keine Reaktion das ganze Spiel über“, sagte Liverpool-Ikone Steven Gerrard beim englischen TVSender BT Sports. Auch sein ehemaliger Nationalma­nnschaftsk­ollege Rio Ferdinand hielt sich mit Kritik nicht zurück: „Seine Reaktion war armselig. Er spielte die ganze Zeit über schlampig.“

Tatsächlic­h ist die Lage ernst für die Katalanen. Die Pleite in Paris war für die höchste Auswärts-Niederlage für Barca in der Königsklas­se seit 1393 Tagen. Damals setzte es im Halbfinale bei Bayern München ebenfalls ein 0:4. Nun droht erstmals seit der Saison 06/ 07 das Achtelfina­l-Aus. Paris sezierte die Reihen des fünfmalige­n Champions-League-Siegers nach Belieben und erzielte durch Julian Draxler (40.), den Argentinie­r Angel Di Maria (18. und 55.) sowie den Torjäger Edinson Cavani (71.) wunderschö­ne Treffer.

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