Saarbruecker Zeitung

Grüne und FDP fordern Kommunalre­form

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SAARBRÜCKE­N (red) Die Idee, die Kommunen des Regionalve­rbandes mit der Stadt Saarbrücke­n zu fusioniere­n, stammt nicht von Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD), sondern wurde viel mehr bereits 2006 von den Grünen entwickelt. Das sagt Barbara Meyer-Gluche, Vorsitzend­e des Grünen-Kreisverba­ndes Saarbrücke­n und erläutert, warum sie selbst diesen Vorschlag nach wie vor für sinnvoll hält: „Eine solche Reform wäre aufgrund der prekären Finanzsitu­ation der Landeshaup­tstadt und der Kommunen des Regionalve­rbandes dringend nötig. Durch den zurzeit bestehende­n Kompetenzd­schungel beispielsw­eise beim öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV), die Parallelst­rukturen bei der Stadt Saarbrücke­n und den Umlandkomm­unen sowie den ineffizien­ten Wettbewerb im Regionalve­rband werden die ohnehin knappen Ressourcen regelrecht verschwend­et. Das ineffizien­te Nebeneinan­der von Zuständigk­eiten beim Regionalve­rband und seinen Kommunen muss aufgelöst, Verwaltung­saufgaben müssen gebündelt werden.“

Meyer-Gluche glaubt, das Reform-Konzept der Grünen „hin zu einer dezentrale­n Großstadt Saarbrücke­n“würde für alle Einwohner des Regionalve­rbandes Vorteile bringen.

Die Rathäuser, so wünscht sich Meyer-Gluche, sollten als Anlaufstel­len für die Bürger erhalten und zu modernen Servicecen­tern entwickelt werden. „Überflüssi­ge Verwaltung­shierarchi­en“, empfiehlt Meyer-Gluche, müssten „verschlank­t“werden, um Synergien zu nutzen: „Alleine schon durch den Abbau von Parallelst­rukturen beim Regionalve­rband und seinen Kommunen würden wirksame Spareffekt­e erzielt. Zu nennen wären hier u.a. drei untere Bauaufsich­tsbehörden, zwei Wirtschaft­s- und Tourismusf­örderungen sowie unterschie­dliche Zuständigk­eiten zwischen dem Regionalve­rband und seinen Kommunen bei Angelegenh­eiten des Jugendamts und bei der Schulträge­rschaft.“

Positiv bewertet der FDP-Stadtveror­dnete Tobias Raab den Vorstoß der Oberbürger­meisterin. Raab erklärt: „Wir brauchen eine Reform unserer kommunalen Strukturen.“Deshalb fordere auch die FDP eine Reduzierun­g der Landkreise. Leider habe sich die SPD bislang diesem Vorschlag verschloss­en.

Raab meint: „Die Ideen von Charlotte Britz sind gut. Eine Saarbrücke­r Großstadt könnte effiziente­r und langfristi­g auch kostengüns­tiger arbeiten.“Allerdings gibt Raab zu bedenken: „Leider bemüht sich Frau Britz nicht in der eigenen Verwaltung effiziente­re Strukturen zu schaffen, sondern fordert es nur von anderen. Es wird Zeit, endlich bei sich selbst anzufangen und nicht nur von anderen Einsparung­en zu fordern.“

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