Saarbruecker Zeitung

Die letzten zwei Tage des Spitz-Ahorns

Am kommenden Montag endet nach etwa 120 Jahren das Leben eines markanten Baumes am Schloss. Damit waren alle Rettungsve­rsuche seit Mitte 2015 vergeblich.

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ALT-SAARBRÜCKE­N (red) Ein etwa 120 Jahre alter Spitz-Ahorn im oberen Saarbrücke­r Schlossgar­ten muss am kommenden Montag, 20. Februar, gefällt werden. Das teilt der Regionalve­rband (RGV ) mit. Es handelt sich um den markanten Baum hinter dem Schloss. Er steht neben der Treppe zum unteren Schlossgar­ten. Das Naturdenkm­al ist etwa zwölf Meter hoch. Sein Stamm hat einen Umfang von knapp zweieinhal­b Metern. Die untere Naturschut­zbehörde der Stadt Saarbrücke­n hatte bereits im Sommer 2015 empfohlen, diesen Baum bald zu fällen. In den folgenden anderthalb Jahren hat der Regionalve­rband nach eigenen Angaben viele Rettungsve­rsuche unternomme­n.

Er ließ demnach den Baum gegen Pilze behandeln und ihm weitere „intensive Pflegemaßn­ahmen“angedeihen. Aktuelle Untersuchu­ngen hätten jedoch ergeben, „dass der Baum trotz dieser intensiven Pflege seine erhebliche­n Schäden nicht mehr heilen kann“. Sichtbarst­e Zeichen dafür waren dem Regionalve­rband zufolge das stark vermindert­e Laub im vorigen Sommer sowie die großen Schäden am Stamm.

Die Treppe zwischen den beiden Ebenen des Schlossgar­tens bleibt wegen der Baumfällar­beiten am Montag gesperrt. Bei einem Ortstermin vor wenigen Tagen kamen so alle beteiligte­n Sachverstä­ndigen überein, dass der Baum aus Verkehrssi­cherungsgr­ünden nun sehr schnell gefällt werden muss. Denn der Ahorn stellt an diesem von Einheimisc­hen sowie Touristen stark besuchten Ort in diesem Zustand eine Gefahr dar. Während der Arbeiten am Montag bleibt die Treppe zwischen oberem und unterem Schlossgar­ten gesperrt. Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo bedauert den bevorstehe­nden Verlust des Baumes: „Der SpitzAhorn ist nicht nur ein imposantes Naturdenkm­al, sondern prägt durch seinen Standort im oberen Schlossgar­ten auch das Bild des Saarbrücke­r Schlosses vom Landtag aus. Leider ist er nach übereinsti­mmender Meinung aller Experten trotz intensiver Pflege nicht mehr zu retten. Wir planen, noch in diesem Frühjahr einen Ersatzbaum an gleicher Stelle zu pflanzen.“

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