Saarbruecker Zeitung

Von Plan B bis Plan Z

GLOSSE

- VON PIA ROLFS

Früher hatten viele nicht mal einen einzigen Lebensplan. Heute dagegen muss dieser immer wieder optimiert werden. Und da das Leben sich manchmal nicht optimieren lassen will, braucht der moderne Mensch als Rückfalleb­ene mindestens

Plan B. Wenn also der Arbeitspla­tz, der gesamte Beruf oder die Beziehung wegfällt, sollte möglichst eine Reserve-Version parat liegen. Also der Ersatz-Job oder der Ersatz-Partner. Vermutlich gibt es bald schon Heiratsant­räge für sogenannte „Folgeehen“mit dem Wortlaut: „Willst Du mein Plan B sein?“Allerdings ist auch Plan B nicht sicher. Und schon Bertolt Brecht dichtete: „Mach nur einen Plan, sei ein großes Licht. Mach noch einen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.“

Deswegen sollten Plan C bis Z möglichst ebenfalls fertig in der Schublade liegen. Manche meinen allerdings, das Plan Z wie Zufall am Ende ohnehin immer greift. Na gut, das ist keinesfall­s die beste Erklärung. Aber unter den Erklärunge­n vielleicht gerade noch Plan B.

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