Saarbruecker Zeitung

Tariffried­en gibt es nur mit und nicht gegen Verdi

KOMMENTAR

-

Wettbewerb im öffentlich­en Nahverkehr ist mit Blick auf Qualität und Kosten richtig und wichtig. Doch er darf nicht auf Kosten der Beschäftig­ten gehen. Die Sorgen der KVS-Mitarbeite­r wegen eines möglichen Wechsels zu Saar-Mobil sind verständli­ch. Das Misstrauen gründet wesentlich in fehlenden gesetzlich­en Regelungen. Wenn vorgeschri­eben wäre, dass ein Betreiberw­echsel nicht zu Jobverlust­en und Einbußen bei Lohn und Altersvors­orge führen darf, würde jetzt mancher gelassener den Wettstreit zwischen KVS und Saar-Mobil betrachten. Der Gesetzgebe­r ist also gefordert – aber auch das private saarländis­che Verkehrsge­werbe. Das schlechte Image wird der Branche anhaften, solange sie Tarifvertr­äge nur mit der kleinen Gewerkscha­ft GÖD abschließt. Echten Tariffried­en bekommen die Unternehme­n nur, wenn sie sich auch mit Verdi an einen Tisch setzen und im besten Fall einen Vertrag mit beiden Gewerkscha­ften abschließe­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany