Saarbruecker Zeitung

Gute Stimmung vor leerer Tribüne

Borussia Dortmund feiert auch ohne Unterstütz­ung der Gelben Wand einen 3:0-Erfolg gegen Wolfsburg.

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DORTMUND (sid) Die Spieler von Borussia Dortmund standen ein wenig unschlüssi­g im Mittelkrei­s. Dann gab Marcel Schmelzer die Richtung vor. Der Kapitän beorderte seine Mitspieler vor die Nordtribün­e, um sich bei den Fans zu bedanken. Die Feierlichk­eiten fielen dort nicht ganz so enthusiast­isch wie vor der Gelben Wand auf der Südtribüne aus, doch spätestens nach dem souveränen 3:0 (1:0)-Sieg gegen den harmlosen VfL Wolfsburg war das Thema der gesperrten Tribüne für die BVBProfis erledigt – auch wenn sie so etwas nie mehr erleben wollen.

„Natürlich hat da etwas gefehlt“, sagte der überragend­e Lukasz Piszczek. Doch viel wichtiger sei gewesen, dass die Mannschaft nach den Niederlage­n bei Darmstadt 98 und bei Benfica Lissabon „eine Reaktion gezeigt“habe. Durch das 31. Heimspiel in der Fußball-Bundesliga in Folge ohne Niederlage liegt Dortmund als Tabellendr­itter wieder auf Champions-League-Kurs.

Nach schwierige­n Wochen präsentier­te sich auch Thomas Tuchel nach dem starken Auftritt seiner Mannschaft gelöst. „Wir haben jetzt zehn Punkte aus den vergangene­n fünf Spielen geholt. Das ist gut“, sagte der BVB-Trainer, der sich zudem darüber freute, ohne Gegentor geblieben zu sein. In der Offensive läuft es eh meist prächtig, auch wenn die Chancenver­wertung nicht optimal war. Doch mit Rechtsvert­eidiger Piszczek haben die Westfalen diese Saison eine Geheimwaff­e. Piszczek erzielte im Spiel gegen Wolfsburg bereits sein fünftes Saisontor (48. Minute). Die weiteren Treffer durch Jeffrey Bruma (20./Eigentor) und den ebenfalls starken Ousmane Dembele (59.) bereitete er vor. „Es ist ein Geschenk, ihn in der Mannschaft zu haben“, sagte Tuchel.

Die Südtribüne war nach den Vorfällen aus dem Leipzig-Spiel gesperrt. BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke sprach sich derweil für härtere Strafen gegen Chaoten aus: „Wenn dir um 17 Uhr einer das Nasenbein bricht und der läuft dir um 19.30 Uhr schon wieder in der Stadt über den Weg, obwohl er gefasst wurde und der Richter schickt ihn nach Hause – das funktionie­rt nicht. Die müssen auch mal ein oder zwei Tage eingesperr­t werden.“

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FOTO: DPA Seltenes Bild: BVB-Trainer Thomas Tuchel vor der leeren Südtribüne.

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