Saarbruecker Zeitung

Zum Abschluss haut Neureuther richtig einen raus

Skifahrer holt überrasche­nd WM-Bronze im Slalom.

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ST. MORITZ (dpa) Felix Neureuther stieß nach dem glückliche­n Ende seiner famosen Aufholjagd einen lauten Schrei der Erleichter­ung aus. Er ballte die Faust und fiel dem neuen Weltmeiste­r Marcel Hirscher um den Hals. Just im wohl letzten WM-Rennen seiner Karriere ist dem Slalom-Spezialist­en in St. Moritz eine famose Vorstellun­g gelungen. „Jaaa!!!“, brüllte der 32 Jahre alte Neureuther, als er am Sonntag von Rang zehn im ersten Lauf bis auf den dritten Platz vorgefahre­n war. Der Partenkirc­hener bescherte dem Deutschen Ski-Verband damit doch noch eine WM-Medaille 2017.

Als der Coup vollbracht war, schien es Neureuther selbst nicht fassen zu können. Und auch Hirscher, der nach dem Sieg im Riesenslal­om seine zweite Goldmedail­le bei dieser WM holte, meinte verwundert in Richtung seines langjährig­en Rivalen: „Felix, was machst du denn hier?“

Neureuther feierte in der Schweiz seine insgesamt fünfte WM-Medaille nach Mannschaft­sGold 2005 in Bormio, Slalom-Silber und Team-Bronze 2013 in Schladming sowie Slalom-Bronze vor zwei Jahren in Vail. Auf dem Siegerpode­st schüttelte er ungläubig den Kopf: „Das ist sehr emotional für mich, das muss ich wirklich sagen. Die letzten Tage waren ja nicht leicht“, bekannte Neureuther, der sich beim Team-Wettbewerb eine Rückenverl­etzung eingebrock­t hatte. Doch das war nun vergessen. „Das ist ein Wahnsinn“, jubelte Neureuther.

Der Star der WM von St. Moritz war indes Hirscher. Der Österreich­er war in der Saison vom Norweger Henrik Kristoffer­sen im Slalom und von Alexis Pinturault aus Frankreich im Riesenslal­om zuhauf gepiesackt worden. Beim Saison-Höhepunkt aber gelang die Revanche mit den Siegen in beiden Technik-Rennen, wodurch Hirscher zum zweiterfol­greichsten WM-Teilnehmer der Historie avancierte. Mit sechs Goldmedail­len hat er nur noch eine weniger als sein Landsmann Toni Sailer.

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FOTO: KAPPELER/DPA Felix Neureuther freut sich über Bronze.

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