Guter Krimi mit skurrilen Szenen
TV-KRITIK
Komisch: Da läuft die neue Episode der hochgelobten Krimireihe von Lars Becker als „Ladies First“, doch die Männer dominierten die Bühne. Denn im Zentrum stand der abgewrackte Kabarettist Jacky Herbst ( Jürgen Vogel), der nach dem Mord an seinem Gagschreiber selbst ins Visier des Täters geriet. Um seinen Schutz kümmerte sich vornehmlich Hauptkommissar Erichsen (Armin Rohde), seine Kollegin musste die Stellung im Büro halten. Der einzig relevante weibliche Part gehörte der Nachwuchskomikerin Emma Graf (Nora von Waldstätten), deren Rolle aber gering ausfiel. Sie war hauptsächlich dafür da, Herbst nachzueifern. Immerhin: Wie Graf ihr Vorbild anhimmelte und der Komiker das Polizeipräsidium in helle Aufregung versetzte, sorgte für skurril-komische Elemente. Denn der besondere Witz der Episode lag vor allem in der Frage, wie Herbst mit seinem mäßigen Programm und keinerlei Improvisationstalent so viele Fans für sich begeistern konnte. Andererseits: Regisseur Becker nutzte den Comedian, um ein kompliziertes Beziehungsgeflecht und eine spannende Tätersuche mit vielen Nebenfiguren zu präsentieren. Die ZDF-„Nachtschicht“fesselt eben auch, wenn der Untertitel nicht ganz passt.