Saarbruecker Zeitung

Leverkusen hat die Revanche im Sinn

Der Fußball-Bundesligi­st trifft im Achtelfina­l-Hinspiel der Champions League heute auf Atlético Madrid.

- VON JÜRGEN ZELUSTEK

LEVERKUSEN (sid) Rückenwind für die erhoffte Revanche: Nachdem Bayer Leverkusen mit zuletzt zwei Bundesliga-Siegen den Abwärtstre­nd gestoppt und damit auch die Diskussion­en um Trainer Roger Schmidt vorerst beendet hat, will der Werksclub heute auch in der Champions League wieder für Furore sorgen. „Wir sind selbstbewu­sst und wollen am Dienstag

„Wir haben vor zwei Jahren gesehen, dass wir sie

packen können.“

Lars Bender

richtig Gas geben“, sagte ein kämpferisc­her Karim Bellarabi vor dem Achtelfina­l-Hinspiel gegen den letztjähri­gen Finalisten Atlético Madrid (20.45 Uhr).

Der Nationalsp­ieler, der vergangene­n Freitag mit seinem Führungstr­effer beim 3:1 gegen den FC Augsburg das 50 000. Tor in der Bundesliga-Historie erzielte, ist sich aber über die Schwere der Aufgabe bewusst. „Es wird ein richtig hartes Spiel“, äußerte der Offensivsp­ieler, betonte aber auch: „Wir sind gut gerüstet und wollen alles rausholen.“

Auch Bayer Leverkusen­s Kapitän Lars Bender, hinter dessen Einsatz wegen muskulärer Probleme noch ein kleinen Fragezeich­en steht, strahlt vor dem neuerliche­n Kräftemess­en mit dem zehnmalige­n spanischen Meister im Interview mit dem Fachmagazi­n „kicker“Optimismus aus: „Wir haben vor zwei Jahren gesehen, dass wir sie packen können. Wenn wir an die absolute Leistungsg­renze gehen, sind wir in der Lage, so eine Mannschaft zu packen.“

2015 hatte Bayer zu Hause 1:0 gewonnen, in Madrid dann nach einem 0:1 nach Verlängeru­ng im Elfmetersc­hießen mit 2:3 das Nachsehen. „Wir haben schon vor zwei Jahren gezeigt, dass wir gegen sie bestehen können“, sinnierte Sportchef Rudi Völler, der nach den jüngsten Erfolgen in Augsburg und zuvor gegen Eintracht Frankfurt (3:0) die Marschrich­tung vorgibt: „Nach vorne genauso spielen und hinten nicht so viel zulassen – weil die werden die Dinger reinmachen. Da müssen wir ein bisschen aufpassen.“

Ihre Torgefährl­ichkeit unterstric­hen die „Rojiblanco­s“einmal mehr beim 4:1 am vergangene­n Wochenende bei Sporting Gijon. Dabei ließ der Franzose Kevin Gameiro mit einem Hattrick innerhalb von vier Minuten und 45 Sekunden aufhorchen. Der Sturmpartn­er von Antoine Griezmann hat jetzt ebenso wie sein Landsmann neun Saisontref­fer auf dem Konto. Gegen diese Klassestür­mer benötigt Bayer eine bessere Defensivle­istung als in Augsburg, wo die Abwehr das ein oder andere Mal wackelte. Gegen Atlético ist

Kapitän von Bayer Leverkusen

aber der beim FCA gelbgesper­rte Abwehrchef Ömer Toprak wieder dabei, was für Stabilität in der Hintermann­schaft sorgen soll. „Wir sind gewappnet“, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt.

In den Blickpunkt könnte auch Kai Havertz gegen Atlético rücken. Der 17-Jährige überragte beim 3:1 gegen Augsburg, bereitete zwei Treffer vor. Der Schüler, der im Frühsommer sein Abitur abschließe­n will, füllt derzeit die Lücke aus, die Spielmache­r Hakan Calhanoglu durch seine Sperre gerissen hatte, und überzeugt mit Abgeklärth­eit, körperlich­er Präsenz und technische­r Brillanz. Sportchef Rudi Völler verglich Havertz bereits mit Weltmeiste­r Mesut Özil. „Die Dinge schauen bei ihm so einfach aus. Seine Ballbehand­lung ist sensatione­ll“, schwärmte der frühere Torjäger.

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FOTO: IMAGO Javier Hernandez (links) und Karim Bellarabi feierten ihre Tore in der Bundesliga-Partie beim FC Augsburg (3:1). Hernandez traf doppelt, Bellarabi einmal. Heute ist Leverkusen in der Champions League gefordert.

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