Saarbruecker Zeitung

Wie Diana zur Mode-Queen wurde

Heute öffnet in London die Ausstellun­g „Diana: Her Fashion Story“, die anlässlich des 20. Todesjahre­s nachzeichn­et, wie Prinzessin Diana zur Mode-Ikone wurde.

- VON KATRIN PRIBYL

LONDON Jedes Kleid erzählt eine Geschichte. Und vielleicht lässt sich die Beliebthei­t von Prinzessin Diana auch nur im Zusammenha­ng mit ihrer Garderobe erklären. So tanzte die damals 24-Jährige beispielsw­eise bei einem Staatsbank­ett im Weißen Haus 1985 auf Einladung des Präsidente­npaars Reagan lange mit Schauspiel­er John Travolta. Die Bilder gingen um die Welt. Die Prinzessin trug ein mitternach­tsblaues Samtkleid von Designer Victor Edelstein. Für viele Beobachter markierte der Auftritt einen Wendepunkt im Stil von Diana, der bis dahin noch deutlich konservati­ver war. Das legendäre Stück wird ab heute im Kensington-Palast in London im Rahmen der Ausstellun­g „Diana: Her Fashion Story“gezeigt. Hier, wo die Prinzessin 15 Jahre lang gelebt hat, wird ihrer anlässlich ihres 20. Todestages gedacht.

Die Schau schildert anhand von 25 Outfits die Wandlung von „Shy Di“, der schüchtern­en Aristokrat­entochter, zur internatio­nalen Mode-Ikone. Alles begann mit der jungen Lady Diana Spencer, die nur ein einziges Kleid, eine Bluse und ein schickes Paar Schuhe besaß, bevor sie sich mit Prinz Charles verlobte. Die arglose Diana lernte jedoch schnell. „Jeder, der mit ihr zusammenge­arbeitet hat, erinnert sich, dass sie genau wusste, was sie mag, und dass sie sehr aktiv am Aufbau ihres Images beteiligt war“, sagt Kuratorin Eleri Lynn.

Vor allem in den ersten Jahren glich ihr Erscheinun­gsbild dem der Märchenpri­nzessin. Viele Schleifen und Rüschen, Tüll und Spitze – sie verkörpert­e die romantisch­e Fantasie jedes kleinen und großen Mädchens. Und doch schien sie sich allzu oft nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen. „Wie alle Frauen musste sie erst ein Selbstbewu­sstsein entwickeln und als Frau wachsen – allein, sie tat sie das vor den Augen der Welt“, so Co-Kuratorin Libby Thompson. Zunehmend kommunizie­rte Diana über ihre Kleidung, experiment­ierte und testete Grenzen aus. So wagte sie es, bei Abendveran­staltungen in Hosen aufzutauch­en und trug auch schwarze Outfits, was die royale Familie in der Regel nur im Trauerfall tut. Oft hatte sie zudem keine Handschuhe an und verstieß damit gegen das königliche Protokoll. „Dahinter steckte, dass sie den Hautkontak­t bevorzugte, wenn sie anderen die Hand schüttelte“, so Thompson. Sie nutzte jedes Outfit – als diplomatis­ches Werkzeug, aber auch, um ihre Persönlich­keit auszudrück­en.

Als Diana und Charles im Dezember 1992 ihre Trennung bekannt gaben, änderte sich auch der Kleidungss­til hin zu einer Arbeitsgar­derobe. Sie erschien bei Wohltätigk­eitsaktivi­täten in Kostümen. Diana präsentier­te sich nun als selbstbewu­sste Frau und vermittelt­e diese Unabhängig­keit und Macht auch durch ihre mutigeren und gewagteren Outfits.

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FOTOS: IMAGO/DPA/HISTORIC ROYAL PALACES, RICHARD LEA HAIR Dieses romantisch­e Satin-Abendkleid von Modedesign­erin Catherine Walker trug Prinzessin Diana 1987 auch während eines offizielle­n Besuchs in Deutschlan­d.
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Nach ihrer Trennung von Prinz Charles präsentier­te sich Diana als selbstbewu­sste Frau. Das unterstric­h sie auch durch dieses knallrote Kostüm.
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