Saarbruecker Zeitung

Das ist Deutschlan­ds „supercoole­r“Reisepass

Minister de Maizière schwärmt vom neuen Auslandsau­sweis, der ab 1. März ausgegeben wird. Das Dokument soll zu 99,9 Prozent fälschungs­sicher sein.

- VON SEBASTIAN ENGEL UND NIKOLAI HULAND

BERLIN (dpa) Sicher, sicherer, am sichersten: Deutschlan­ds neuer Reisepass ist da. Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) nennt das Dokument etwas „handlicher“und das neue Design „supercool“. Bereits die letzte Version des weinroten Büchleins galt als eine der fälschungs­sichersten weltweit. Nun ist er laut Bundesdruc­kerei so sicher wie kein anderer Pass. Fragen und Antworten zum neuen Dokument:

Muss ich mir jetzt den neuen Reisepass besorgen?

Nein. Ab März kommt zwar der neue Pass, die alten gelten aber noch bis zu ihrem Ablaufdatu­m. Wer ab März einen neuen Reisepass beantragt, erhält die neue Version.

Wird der neue Pass teurer?

Ja, zumindest für Ältere. Die Standardve­rsion mit 32 Seiten kostet nun 60 statt wie bisher 59 Euro. Seit zwölf Jahren gab es diesen Preis. Wer noch nicht 24 Jahre alt ist, zahlt weiterhin 37,50 Euro. Menschen, die viel reisen, können wie bislang für einen Aufpreis einen Reisepass mit 48 Seiten beantragen.

Was ist neu an dem Pass?

Er ist ein bisschen kleiner als der alte. Zudem ist der Einband biegsamer als die bisherige Hardcover-Variante. Die Seite, auf der die Daten und das Foto sind, ist nun aus Plastik. Bislang war es laminierte­s Papier. Die Umstellung wurde vor allem gemacht, damit diese Seite aus dem gleichen Material ist wie die neueste Version des Personalau­sweises. Zudem erscheinen nun unter Schwarzlic­ht auf den Seiten Grafiken, auf der Mittelseit­e etwa das Brandenbur­ger Tor in Rot und Gelb. „Es hat was Cooles und soll auch was Cooles haben“, sagt de Maizière.

Warum ist der neue Reisepass so sicher? Schon der alte Pass galt als sehr sicher. Jetzt ist man der Bundesdruc­kerei zufolge bei 99,9 Prozent Fälschungs­sicherheit angekommen. Neu ist unter anderem ein personalis­ierter Sicherheit­sfaden auf der Titelseite der Datenkarte. Auch sind die weiteren Seiten des Passes aus einem neuen Sicherheit­spapier. Der hohe Standard solle dabei helfen, weitere visumfreie Einreisen zu ermögliche­n. Ein guter Pass sei dafür ein Kriterium, sagt de Maizière. Daneben könnte es in Zukunft mit dem Pass möglich sein, an Flughäfen schneller durch die Kontrollen zu kommen. Bundesdruc­kerei und Bundeskrim­inalamt arbeiteten zwei Jahre an dem neuen Pass.

Was wird auf dem Reisepass gespeicher­t?

Wie bisher sind auf einem Chip die wichtigste­n Daten sowie zwei biometrisc­he Merkmale erfasst: Gesicht und Fingerabdr­uck. Streng genommen sind es sogar drei, da normalerwe­ise Abdrücke beider Zeigefinge­r eingescann­t werden. Die Speicherun­g von Fingerabdr­uck und Foto ist dem Bundesinne­nministeri­um zufolge sinnvoll, weil dann je nach Kontrollsi­tuation entschiede­n werden kann, was überprüft wird. Bei Kindern wird bis zum zwölften Geburtstag übrigens normalerwe­ise kein Chip in den Reisepass eingesetzt.

Was kann ich mit meinem Reisepass machen?

Deutsche haben mit ihrem Reisepass mehr Möglichkei­ten als Bürger anderer Länder: Sie können in so viele Länder ohne Visum einreisen wie sonst niemand. Das geht jedenfalls aus zwei Ranglisten hervor, die von Beratungsu­nternehmen erstellt wurden. Laut Innenminis­terium können Deutsche in mehr als 170 Staaten ohne Visum einreisen – also in fast alle Länder. Ausnahmen sind etwa China und Russland. Visa für diese beiden Länder müssen vorab beantragt werden.

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FOTO: DPA Mit breitem Grinsen präsentier­te Minister de Maizière den neuen Reisepass.

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