Saarbruecker Zeitung

„Besser in Bildung investiere­n als Steuern senken“

- Das Gespräch führte Jana Freiberger.

SAARBRÜCKE­N Der Kabarettis­t Detlev Schönauer tritt heute bei der Fastnachts­sendung „Mainz bleibt Mainz“auf. Vielleicht fügt er auch die Gelder aus dem Finanzüber­schuss in sein Programm ein.

Herr Schönauer, was würde Ihre Figur, der „Bio-Lehrer“, mit 23,7 Milliarden Euro machen? SCHÖNAUER Die Lehrer haben ja sehr zu leiden. Er würde das Geld in den Bildungsse­ktor investiere­n.

Halten Sie das auch für sinnvoll? SCHÖNAUER Man könnte das Geld natürlich auf die Bürger verteilen, die Steuern senken. Aber ich glaube, dass das für den einzelnen Bürger nicht sehr viel ausmachen würde. Ich fände es auch sehr viel besser, das Geld in den Bildungsbe­reich zu investiere­n. Mehr Lehrer einstellen. Schulgebäu­de renovieren. Da liegt bei uns sehr viel im Argen. Wie marode manche Schulen sind und dass die Schüler da teilweise selbst Dinge reparieren müssen. Das finde ich für einen Staat, der zu den reichsten der Welt gehört, peinlich. Bei meinem Auftritt bei „Mainz bleibt Mainz“sitzt auch Jens Spahn, Staatssekr­etär des Finanzmini­steriums, im Publikum. Vielleicht spreche ich den von der Bühne aus darauf an, was er mit dem Geld geplant hat.

Auch die Veranstalt­er der Fastnachts­umzüge könnten eine Finanzspri­tze vertragen… SCHÖNAUER Da wäre es schön, wenn sich wieder mehr Sponsoren finden würden. Aber wenn von dem Geld am Ende ein bisschen was übrig bliebe, würden die Vereine sich natürlich auch freuen. Den Bildungsse­ktor finde ich zunächst etwas wichtiger.

Was würden Sie persönlich denn mit dem Geld machen? SCHÖNAUER Wenn ich 24 Milliarden hätte? Ach, du lieber Gott. Dann würde ich in Urlaub fahren. Oder mir direkt eine Insel kaufen und mich zurückzieh­en. Das ist eine Größenordn­ung, die kann ich mir überhaupt gar nicht vorstellen. Aber wahrschein­lich würde ich das Geld auf die hohe Kante legen, nicht mehr viel arbeiten, meinen Lebensaben­d damit finanziere­n, reisen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

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Kabarettis­t Detlev Schönauer FOTO: DPA

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