Saarbruecker Zeitung

Düstere Elemente, trockener Humor

TV-KRITIK

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Zweite Teile von Reihen haben es nicht immer leicht: Während in der Auftaktfol­ge Produzente­n sowie Rezipiente­n mit der Einführung von Charaktere­n und Setting voll ausgelaste­t sind, müssen die Nachfolger das Etablierte weiterentw­ickeln und die Handlung vorantreib­en. Mit der Tür ins Haus fallen dürfen sie allerdings auch nicht, sonst wirken die Ereignisse überstürzt. Regisseuri­n Samira Radsi (gestern, Die Füchsin – Spur auf der Halde, 20.15 Uhr, ARD) scheint sich dies zu Herzen genommen zu haben: Man erfuhr zwar weitere Details aus der Vergangenh­eit von ExDDR-Spionin Anne Marie Fuchs (Lina Wendel), jedoch waren diese nur äußerst sparsam eingestreu­t und standen noch sehr losgelöst von der restlichen Handlung um eine tote Braunkohle-Gegnerin, auf die der Hobby-Schnüffler Youssef el Kilali (Karim Cherif ) gestoßen war. Dies passte zu der undurchsic­htigen Füchsin, die auf Heimlichtu­erei geschult war. Entspreche­nd behutsame Entwicklun­gen waren in der Figurenzei­chnung zu erkennen. Wie schon im Vorgänger wurde diesen düsteren Elementen die Lockerheit der Ermittlung­sarbeit entgegenge­stellt, sodass der Film einmal mehr durch die harmonisch­e Chemie der beiden Hauptfigur­en, den trockenen Witz sowie die noch skurrilere­n Tarnungen ausbalanci­ert zu unterhalte­n wusste.

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