Saarbruecker Zeitung

WM-Titel an Pellegrino und Falla, Deutsche mäßig

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LAHTI (sid) Hanna Kolb kämpfte wie eine Löwin, doch der Traum vom WM-Finale platzte im Schneegest­öber von Lahti: Die deutschen Skilangläu­fer sind bei der großen Sprintshow der neuen Weltmeiste­r Federico Pellegrino und Maiken Caspersen Falla nicht über einen Achtungser­folg herausgeko­mmen. Mit ihrem Halbfinal-Einzug und Platz elf nahm Kolb immerhin den ganz großen Druck von den DSV-Sorgenkind­ern – die 25-Jährige ließ sogar Norwegens Topstar Marit Björgen hinter sich. „Top Zehn wäre natürlich schöner gewesen, aber auch so kann ich stolz auf das Ergebnis sein“, sagte Kolb, die Letzte in ihrem Semifinale wurde.

Die ersten Goldmedail­len bei den Titelkämpf­en in Finnland gingen derweil an Italien und Norwegen – Russland und Schweden gingen hingegen mit ihren Topfavorit­en Sergej Ustjugow und Stina Nilsson mehr oder minder leer aus. Tour-de-Ski-Sieger Ustjugow unterlag im packenden Finale knapp gegen Pellegrino und wollte sich kaum mit Silber trösten lassen. Traurig sah er zu, wie der neue Champion auf den Schultern seiner Teamkolleg­en durch das Stadion getragen wurde. Bronze ging an den Norweger Johannes Hösflot Kläbo. Norwegens Topstar Petter Northug, der es trotz anhaltende­r Formschwäc­he überrasche­nd ins Finale geschafft hatte, wurde Fünfter.

Falla, die schon bei Olympia in Sotschi den Freistilsp­rint gewonnen hatte, triumphier­te vor den Amerikaner­innen Jessica Diggins und Kikkan Randall, Schwedens Goldfavori­tin Stina Nilsson war im Halbfinale nach einem selbst verursacht­en Sturz ausgeschie­den. Rekordwelt­meisterin Björgen, zuletzt dreimal in Folge Weltmeiste­rin, und die Olympiazwe­ite Ingvild Flugstad Östberg hatten sich im Viertelfin­ale verabschie­det.

Jenseits von Kolb zeigten die deutschen Starter mäßiges Niveau. Die vermeintli­ch stärkste Sprinterin Sandra Ringwald verabschie­dete sich schon in der ersten K.o.-Runde und kam auf Platz 17. Bei den Männern verabschie­dete sich Sebastian Eisenlauer als Vierter seines Laufes. „Das war mein bestes Sprinterge­bnis dieses Jahr, deswegen bin ich einigermaß­en zufrieden“, sagte Eisenlauer.

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FOTO: STACHE/AFP Der Italiener Federico Pellegrino feiert ausgelasse­n seinen überrasche­nden Sieg im Langlauf-Sprint bei der Nordischen Ski-WM in Lahti.

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