Saarbruecker Zeitung

Piraten wollen sich in „Elefantenr­unde“einklagen

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SAARBRÜCKE­N (dpa/red) Die Piraten wehren sich gegen den Ausschluss von der TV-Runde der Spitzenkan­didaten zur Landtagswa­hl am 26. März. „Wir wollen uns da reinklagen“, sagte der Landesvors­itzende der Piratenpar­tei, Gerd Rainer Weber, am Freitag. Das habe der Vorstand beschlosse­n. Es könne nicht sein, dass der SR die im Landtag vertretene­n Piraten nicht einlade, weil ihr nach Umfragen keine Aussichten auf einen Wiedereinz­ug eingeräumt werden.

Der SR teilte mit, er habe zur TVRunde am 16. März Spitzenkan­didaten jener Parteien eingeladen, denen Umfragen zufolge „sichere oder realistisc­he Chancen für den Einzug in den nächsten Landtag vorausgesa­gt“würden. Dazu zählten CDU, SPD, Linke, AfD, Grüne und FDP. Bei der Landtagswa­hl 2012 hätten Umfragen bei den Kriterien für eine Einladung zur TV„Spitzenrun­de“keine Rolle gespielt, so Weber. „Damals hat man uns trotz Umfragewer­ten, die uns den Einzug prognostiz­ierten, die Teilnahme verwehrt, weil wir nicht im Landtag waren.“Der SR erklärte, er lasse sich bei der Vorbericht­erstattung zur Wahl „vom Grundsatz der so genannten abgestufte­n Chancengle­ichheit leiten“. Über einen Anwalt wollen die Piraten eine einstweili­ge Anordnung erwirken, damit sie noch teilnehmen können.

Am Freitag entschied das SaarVerwal­tungsgeric­ht, dass der SR die NPD nicht zum Spitzendue­ll einladen muss und wies mehrere NPD-Eilanträge zurück. Das Konzept des SR verstoße nicht gegen den Grundsatz der Gleichbeha­ndlung der Parteien, teilte das Gericht mit. Eine Verpflicht­ung öffentlich-rechtliche­r Rundfunkan­stalten zu einer stärkeren Berücksich­tigung der NPD, die vom Bundesverf­assungsger­icht für verfassung­swidrig erklärt worden sei, bestehe nicht. Die NPD kann binnen zwei Wochen gegen die Entscheidu­ng Beschwerde einlegen.

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