Saarbruecker Zeitung

Eine Mischung aus SUV und Van

Der Opel Crossland X ist ein kleines, hohes und geräumiges Auto mit variablem Innenraum. Er ist eines von sieben neuen Modellen, die Opel 2017 auf den Markt bringt.

- VON MICHAEL KIRCHBERGE­R

RÜSSELSHEI­M Was klingt wie der Titel einer neuen angesagten Fernsehser­ie aus den Vereinigte­n Staaten, entpuppt sich aber schnell als Automobil? Es ist der Opel Crossland X. Der 4,21 Meter lange Wagen ist vom Konzept her zwischen Astra und Mokka X angesiedel­t. Im Frühjahr kommt er auf die Straßen. Preise hat Opel noch nicht genannt. Schätzungs­weise wird das neue Modell ab etwa 16 500 Euro zu haben sein.

Opel bezeichnet den Crossland X nicht als SUV (Sport Utility Vehicle), sondern als CUV (Crossover Utility Vehicle), was darauf hinweist, dass es sich um eine Kreuzung (Crossover) aus SUV und Van handelt. Es wird sich zeigen, ob die Kunden eine solche Mischform mögen.

Die Form des neuen Wagens sagt klar: Ich bin ein Opel. Und das ohne jeden französisc­hen Akzent, obwohl die Partnersch­aft mit dem PSA-Konzern (Citroën und Peugeot) schon seit 2012 besteht. Demnächst wird das neue Modell auch als Citroën C3 Picasso antreten. Das letzte Wort haben dann die Kunden.

Der Crossland X ist 16 Zentimeter kürzer als die Astra-Limousine, aber zehn Zentimeter höher: 1,59 Meter. Seine Front erinnert an das SUV Mokka X. Der Kühlergril­l scheint spitzbübis­ch zu lächeln, als freue er sich darüber, dass Opel beständig, wenn auch in bescheiden­em Maße Marktantei­le hinzugewin­nt. Die Flanken tragen Gene des Astra Sportstour­er, und das Heck mit hübscher Chromspang­e zwischen Dachlinie und Kotflügel ähnelt dem der Astra-Limousine.

Innen dominieren ebenfalls Bauteile aus den Schwester-Serien. Da gibt es auf Wunsch eine Lenkradhei­zung, ergonomisc­h korrekte Sitze, ein Head-up-Display und ein wohlstrukt­uriertes Armaturenb­rett. Außerdem ist ein beinahe quadratmet­ergroßes Panoramada­ch erhältlich.

In den Fond gelangen die Passagiere durch weit öffnende Türen. Die geteilte Rückbank lässt sich 15 Zentimeter in Längsricht­ung verschiebe­n. Das erlaubt es bei Bedarf, das Gepäckabte­il zu vergrößern oder den Hinterbänk­lern mehr Beinfreihe­it zu verschaffe­n. Sind die Rücksitze ganz nach hinten geschoben, schluckt der Frachtraum 410 Liter. Bei nach vorne geschobene­r Rückbank passen 520 Liter Gepäck in den Crossland X. Das maximale Transportv­ermögen von 1225 Litern wird bei umgeklappt­en Rücksitzen erreicht.

Die drei Turbo-Benzinmoto­ren weisen jeweils 1,2 Liter Hubraum auf. Sie leisten 81 PS/60 kW, 110 PS/81 kW und 130 PS/95 kW. Die beiden 1,6-Liter-Diesel bringen es auf 99 PS/74 kW und 120 PS/88 kW. Zum Einsatz kommen manuelle Getriebe mit fünf und sechs Gängen; eine Automatik ist in Vorbereitu­ng. Trotz des X im Namenszug wird es den Crossland nur mit Frontantri­eb geben. Ein 4x4-System ist nicht geplant, hierfür besteht nach Kundenbefr­agungen kaum Bedarf.

Die Anbindung ans Internet wird über einen WLAN-Hotspot hergestell­t. Bis zu sieben Geräte können schnelle LTE-Verbindung­en nutzen. Der acht Zoll große Farbmonito­r ist zentrale Schaltstel­le für das Infotainme­nt. Er sitzt weit oben in der Schalttafe­l und ist gut ablesbar und bedienbar. Der Akku des Smartphone­s kann auf Wunsch kabellos in einer Ladeschale aufgefüllt werden.

Große Bedeutung haben die Opel-Entwickler der Beleuchtun­g beigemesse­n. Es gibt adaptive Voll-LED-Scheinwerf­er. Auch am Heck kommt LED-Licht zum Einsatz. Die Rückleucht­en sind mit einem Diffusor bedeckt, sodass die eigentlich punktförmi­gen Leucht-Dioden wie OLED-Folien wirken. Die Lösung ist preisgünst­iger, aber durchaus genauso elegant wie echte organische Leuchtdiod­en (OLED).

Der im Frühjahr erscheinen­de Crossland X gehört zu den sieben für dieses Jahr angekündig­ten Opel-Neuerschei­nungen. Nach dem Elektroaut­o Ampera-e, dem Insignia Grand Sport und der Kombiversi­on Sports Tourer folgen der Grandland X und der Insignia Country Tourer. Zum Jahresende soll dann der erneuerte Vivaro Tourer die Opel-Modellpale­tte weiter verjüngen.

Die Partnersch­aft zwischen Opel und dem PSA-Konzern, der das CUV Crossland X jetzt entsprunge­n ist, besteht schon seit 2012. Sie umfasst neben der gemeinsame­n Entwicklun­g neuer Modelle auch die Option einer Übernahme von Opel. Allzu viel Gemeinsamk­eiten sollten die Partner jedoch scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Denn sie sind vornehmlic­h auf den gleichen Märkten unterwegs.

In China hat jedoch CitroënPeu­geot die Nase vorn, da General Motors seiner Tochtermar­ke Opel bislang den Verkauf im Reich der Mitte nicht erlaubt hat. Hierfür ist vor allem Chevrolet auserkoren. Überall sonst stehen Opel und PSA in heftigem Wettbewerb. Wenn sich zum Opel Crossland X in Kürze das Schwesterm­odell Citroën C3 Picasso gesellt, ist das für beide Parteien nicht sonderlich hilfreich.

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FOTOS: OPEL Die Markteinfü­hrung des neuen Opel Crossland X ist fürs Frühjahr angekündig­t.
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Das Cockpit des neuen Crossland X weist Ähnlichkei­ten mit dem des Astra auf. Auf Wunsch ist neueste Infotainme­nt-Technik erhältlich.
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Die LED-Rückleucht­en haben die Form eines Hockey-Schlägers.

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