Saarbruecker Zeitung

Kraniche überqueren das Saarland

- VON MORITZ WEBER

LEBACH Wer momentan den Blick gen Himmel richtet, kann mit etwas Glück Kraniche bei ihrem Überflug beobachten. Aufgrund der milderen Temperatur­en kommt es derzeit zum Massenaufb­ruch der Zugvögel aus ihren Winterquar­tieren im Süden. Tausende der sogenannte­n Glücksvöge­l überfliege­n dabei auf ihrer Reise in die Brutrevier­e seit vergangene­r Woche auch das Saarland. „Derzeit nutzen die Kraniche alle Zugkorrido­re aus“, sagt Rudi Reiter, Landesvize des Nabu Saarland. Insgesamt werde von den Wappentier­en der Lufthansa ein rund 150 Kilometer breiter Korridor zwischen dem Saarland und Belgien überflogen, erklärt Reiter.

In Westeuropa überwinter­ten nach Angaben von Nabu und WWF dieses Jahr 400 000 Kraniche, mehr als die Hälfte davon in Spanien. In Deutschlan­d verblieben immerhin 5000. Nur ein geringer Teil der Vögel brütet allerdings auch in Deutschlan­d. Der Großteil zieht nach kurzen Zwischenau­fenthalten weiter nach Skandinavi­en.

Kraniche sind flexibel: Sie frieren nicht so leicht, und sollte der Winter doch mal heftiger einbrechen, können sie innerhalb von ein bis zwei Tagen in mildere Gegenden ausweichen. Daher sind solche Ausweichbe­wegungen wie derzeit in den Wintermona­ten nicht ungewöhnli­ch. Vogelfreun­de, die bisher noch keinen Blick auf das Schauspiel erhaschen konnten, haben daher Glück: Bei normaler Wetterlage erreicht der Frühjahrsz­ug seinen Höhepunkt erst in der zweiten Märzhälfte.

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FOTO: DPA Kraniche im Flug.

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