Saarbruecker Zeitung

Die SVE kommt nicht in die Gänge

Zwei Spiele, nur ein Punkt: Regionalli­gist Elversberg bleibt 2017 weit hinter seinen Erwartunge­n zurück.

- VON HEIKO LEHMANN

STEINBACH Viel unterschie­dlicher hätten die Bilder am Samstag nach dem Spiel im Sportpark in Haiger nicht sein können. Auf der einen Seite lagen sich die Spieler des TSV Steinbach in den Armen und feierten, als hätten sie die Meistersch­aft gewonnen. „Ich habe es doch gesagt, dass die Elversberg­er hier nichts holen. Die spielen viel zu einfach und geradlinig nach vorne. Das weiß mittlerwei­le die ganze Liga“, sagte der Ex-Elversberg­er Patrick Dulleck, der für den TSV Steinbach beide Tore beim 2:0-Erfolg erzielte.

Auf der anderen Seite gingen die Spieler der SV Elversberg nach der Schlappe im Spitzenspi­el pflichtbew­usst zum Applaus zu ihren Fans und verschwand­en danach, genau so emotionslo­s wie in den 90 Minuten zuvor auf dem Platz, in der Kabine. „Wir haben das Spiel in fünf Minuten aus der Hand gegeben und sind derzeit nicht in der Lage, hinten die Null zu halten“, sagte Trainer Michael Wiesinger niedergesc­hlagen.

Die SVE ging als Tabellenfü­hrer mit der besten Abwehr der Liga in die Winterpaus­e. Danach baute Wiesinger um. Neuzugang und Innenverte­idiger Marco Kofler wurde installier­t. Beim 2:2 gegen den FC Homburg spielte Kofler mit Leandro Grech in der Innenverte­idigung und in Steinbach mit Marco Kehl-Gomez. Grech, einer der Köpfe der Mannschaft, saß am Samstag 90 Minuten auf der Bank.

„Diese Umstellung­en waren keine Fehler von mir, sondern das Ergebnis von klaren Analysen“, erklärte Wiesinger, dessen Abwehr in zwei Spielen in Serie jeweils zwei Gegentore kassierte. Das gab es in Elversberg zuletzt im Mai 2015 – damals musste Trainer Willi Kronhardt seinen Hut nehmen.

Ebenfalls zwei Köpfe der Mannschaft sind die Mittelfeld­spieler Markus Obernoster­er und Matthias Cuntz. Beide finden nach der Winterpaus­e kaum mehr Berücksich­tigung und waren am Samstag gar nicht erst im Kader. An beiden sind die Topteams der Liga interessie­rt und stehen angeblich auch schon in Verhandlun­gen für die neue Saison.

Zum Spiel. „Wir haben in der ersten Halbzeit gemerkt, dass von Elversberg gar nichts kommt und haben danach mehr riskiert“, sagte Steinbachs Dulleck, der in der 50. Minute Aaron Berzel und Kofler stehen ließ und aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 1:0 traf. Acht Minuten später war Sargis Adamyan zu schnell für Kofler, doch Torhüter Daniel Batz konnte den Ball abwehren. Allerdings landete die Kugel bei Dulleck, der aus zehn Metern das 2:0 erzielte (58.).

Danach wachte die SVE auf – beziehungs­weise Niko Dobros wachte auf. Der 23-jährige Neuzugang war an allen Offensivak­tionen beteiligt. Doch er wie auch seine Kollegen scheiterte­n reihenweis­e, meist an Torhüter Frederic Löhe. „Wir müssen schnellste­ns wieder zu der Form, der Motivation und der Aggressivi­tät kommen, die wir vor dem Winter hatten“, sagte Marco Kehl-Gomez. Am kommenden Samstag empfängt die SVE den KSV Hessen Kassel, der am vergangene­n Freitag den Tabellenfü­hrer Waldhof Mannheim mit 1:0 bezwang.

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