Saarbruecker Zeitung

Besoldung von Saar-Beamten unter Bundesschn­itt

Am meisten erhalten bayerische Beamte, das Saarland liegt unter dem Bundesschn­itt, Berlin bildet das Schlusslic­ht.

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SAARBRÜCKE­N (ine) Die Bundesländ­er bezahlen ihre 1,3 Millionen Beamten sehr unterschie­dlich. Das geht aus dem neuen Besoldungs­report des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes hervor. Danach liegt das Jahresbrut­to saarländis­cher Beamter in den verschiede­nen Besoldungs­gruppen unter dem Bundesschn­itt. Der Chef des Saar-Beamtenbun­des, Ewald Linn, macht dafür die Schuldenbr­emse verantwort­lich. „Diese Entwicklun­g ist auf Dauer nicht hinnehmbar“, sagte Linn zur SZ.

BERLIN/SAARBRÜCKE­N (dpa) Lehrer, Polizisten und andere Beamte verdienen in finanzschw­achen Bundesländ­ern wie Berlin, dem Saarland oder Rheinland-Pfalz deutlich weniger als in reichen Ländern. Bayerische Beamte bekommen im Länderverg­leich die höchsten Gehälter, wie aus dem neuen Besoldungs­report des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) hervorgeht. Nur die Beamten des Bundes liegen noch vor denen in Bayern.

Ein vom Land beschäftig­ter Gymnasiall­ehrer der Besoldungs­gruppe A 13 zum Beispiel erhält im Bundesdurc­hschnitt derzeit ein Jahresbrut­togehalt von 59 794 Euro. Dahinter liegen etwa Berlin (57 061), Rheinland-Pfalz (57 928), Saarland (58 172), Brandenbur­g (58 396), Bremen (58 589), Schleswig-Holstein (58 874), Hamburg (59 316), Sachsen-Anhalt (59 452) und Nordrhein-Westfalen (59 590). Bundesbeam­te dieser Besoldungs­gruppe bekommen laut DGB-Report 6913 Euro brutto mehr als ihre Kollegen beim Dienstherr­n Berlin – auch wenn sie ebenfalls in Berlin leben und arbeiten.

Ein Polizeimei­ster der Besoldungs­gruppe 7 etwa erhält in Deutschlan­d ein durchschni­ttliches Jahresbrut­to von rund 33 666, im Saarland liegt es bei 33 146 Euro. Weniger bekommen Beamte in Hessen (33 107 Euro), Rheinland-Pfalz (33 099 Euro), Brandenbur­g (32 900 Euro) und Berlin (31 571 Euro).

Ein Straßenmei­ster, der Straßen pflegt und Unfälle absichert, bekommt in Stufe A 9 im Bundesdurc­hschnitt 39 617 Euro, im Saarland 38 740 und in Brandenbur­g 38 689 Euro im Jahr, im wohlhabend­en Baden-Württember­g sind es 40 300 Euro.

DGB-Vize Elke Hannack sagte: „Mit der Besoldung nach Kassenlage muss endlich Schluss sein, denn damit büßt der öffentlich­e Dienst weiter an Attraktivi­tät ein und kann sich kaum für künftige Herausford­erungen wappnen.“Schon heute fehle qualifizie­rtes Personal in einer Größenordn­ung von bis zu 110 000 Beschäftig­ten, sagte Hannack unter Berufung auf eine Studie der gewerkscha­ftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Für Beamte können Gewerkscha­ften keine Tarifvertr­äge abschließe­n. Ihre Dienstherr­en übertragen die Tarifabsch­lüsse im öffentlich­en Dienst in der Regel auf sie, machen dabei aber häufig Abstriche. Seit 2006 können die Länder wie der Bund entscheide­n, ob und wie sie die Tarifabsch­üsse für die eigenen Beamten übernehmen wollen.

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