Saarbruecker Zeitung

Bundesregi­erung will Anreize zur Rückkehr geben

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BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung will Migranten ohne Aussicht auf Bleiberech­t zur Rückkehr in ihre Herkunftsl­änder motivieren. Mit einem dreistelli­gen Millionenb­etrag soll dazu von März an ein umfangreic­hes Projekt des Bundesentw­icklungsmi­nisteriums starten. Ziel sei dabei auch die Integratio­n im Herkunftsl­and, sagte ein Sprecher des Entwicklun­gsminister­iums. Der Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s hatte dafür bereits im November 150 Millionen Euro bereitgest­ellt.

Das deutsche Programm umfasst nach Regierungs­angaben zunächst elf Länder, vor allem in der Balkanregi­on und in Nordafrika. Darunter seien Tunesien, Marokko, Nigeria, das Kosovo, Serbien und Albanien. Es richtet sich demnach vor allem an Asylbewerb­er, die in Deutschlan­d keine Chance auf Anerkennun­g haben, aber auch an Flüchtling­e, die nach dem Ende der Konflikte wieder zurück in ihre Heimat wollten. Die Bundesregi­erung will daher auf freiwillig­e Ausreisen setzen.

Der konservati­ve Europaparl­amentspräs­ident Antonio Tajani fordert derweil Auffanglag­er in Libyen und ein EU-Abkommen mit dem Bürgerkrie­gsland. Die Lager müssten eine Grundausst­attung wie eine ausreichen­de Zahl an Ärzten und genügend Medikament­e haben, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe. „Man muss Mittel zur Verfügung stellen, dass die Menschen dort ein paar Monate oder Jahre in Würde leben können.“Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) zweifelt indes an der Machbarkei­t der Vorschläge. „Ich rate dazu, nicht eine Welt zu malen, die nicht existiert“, sagte Gabriel gestern.

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Außenminis­ter Sigmar Gabriel

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