Saarbruecker Zeitung

Ein Raum für Konzerte und Kabarett

In Gersweiler haben Stefanie Scholl und Edgar Ries einen ehemaligen Lebensmitt­elmarkt umgestalte­t

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

GERSWEILER Stefanie Scholl und Edgar Ries kennen sich schon lange. „Ich habe während meines Studiums in der Gastronomi­e gejobbt, auch in der Diskothek ,Heaven’. Dort habe ich Edgar kennengele­rnt“, erzählt die gelernte Kauffrau. Edgar Ries war damals der Inhaber der Diskothek und renovierte später Häuser.

Vor einigen Jahren ist dann die Idee entstanden, in die Gastronomi­e zurückzuke­hren und zusammen ein Restaurant zu eröffnen. Heute sind sie gemeinsam die Inhaber des Gasthauses „Schwanenkö­nig“in Gersweiler.

„Wir haben lange nach einem geeignetem Objekt gesucht“, erzählt Stefanie Scholl weiter. In Gersweiler sind die Freunde fündig geworden, das alte Gasthaus „Zur Post“stand leer. „Da wir beide noch gearbeitet haben, hat der Umbau sehr lange gedauert“, sagt Edgar Ries, der fast alle Umbauarbei­ten in Eigenregie geleistet hat.

Dabei herausgeko­mmen ist ein komplett renovierte­s, liebevoll eingericht­etes und gemütliche­s Dorfwirtsh­aus, das den Charme des über einhundert Jahre alten Gebäudes erst richtig zur Geltung bringt. Ein Grund für die beiden, das alte Gasthaus zu erwerben, war das Nachbargeb­äude, das direkt angrenzt und in dem lange ein kleiner Lebensmitt­elmarkt untergebra­cht war.

Dieses Gebäude wurde mitangekau­ft, umgebaut und dient heute als Veranstalt­ungsraum „Schwanensa­al“für 160 Personen. Hier werden aber nicht nur Familienfe­iern durchgefüh­rt, sondern auch Konzerte und Kabarettab­ende angeboten. „Im Jahr 2013 haben wir eröffnet, zuerst aber nur das Gasthaus“, erzählt Stefanie Scholl weiter.

Erst Ende des Jahres 2014 kamen auch Veranstalt­ungen im Saal dazu. Eine der ersten war ein Udo-Jürgens-Abend des Imitatoren Didi Veauthier. „Ein älteres Paar, die Stammgäste sind, waren ganz traurig, als Udo Jürgens gestorben war. Sie hatten sogar schon Karten für sein nächstes Konzert gehabt, das dann ja nicht mehr stattfinde­n konnte. Da hatten wir die Idee, die ,Udo-LiveShow’ zu buchen. Und das kam sehr gut an“, berichtet die Inhaberin weiter. Seither gibt es im „Schwanensa­al“eine Mischung aus Kabarett und Musik, im letzten Jahr konnten zwölf Veranstalt­ungen durchgefüh­rt werden. Darunter waren neben den Stars der saarländis­chen Szene Detlev Schönauer und Alice Hoffmann auch saarländis­che Bands wie „Dreierpasc­h“oder „Majkallica“. Während Stefanie Scholl sich eher um das Tagesgesch­äft kümmert, ist Edgar Ries mehr für die Konzerte im „Schwanensa­al“zuständig. Und da hat er immer neue Ideen, mag auch Ausgefalle­nes.

Beliebt ist der Rosenmonta­gsball, der um 15 Uhr beginnt, „wenn der Umzug in Burbach vorbei ist und die Leute weiterfeie­rn wollen“, sagt Edgar Ries. „Dann veranstalt­en wir aber auch Country-Abende mit Line-Dance. Das macht das Publikum ganz von alleine“, erzählt er und lacht. „Und die ,Original Bubacher Dorfdudler’ waren auch schon bei uns.“Nach der Faschingsz­eit werden am 25. März Melitta Bach und Daniela Kunzen mit ihrem Programm „Hure, Dame, Königin“auftreten. „Die beiden singen richtig gut, machen aber auch kabarettis­tische Einlagen“, erklärt Stefanie Scholl.

Und Chin Meyer, der am 7. April sein Programm „Macht! Geld! Sexy?“vorstellen wird, ist überregion­al bekannt, tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Um sich als Quereinste­iger in der Kabarettsz­ene auszukenne­n, sind Stefanie Scholl und Edgar Ries auch schon mal auf die Freiburger Kulturbörs­e gefahren.

„Dort stellen sich viele Künstler vor, da haben wir einige kennengele­rnt“, sagt Stefanie Scholl. Und dann erklärt sie, warum der „Schwanensa­al“bei den Künstlern beliebt ist. „Wir haben drei Ferienwohn­ungen im Haus. Die Künstler können sich dort umziehen und übernachte­n. Das ist sehr praktisch für sie.“

Und Edgar Ries erklärt noch, was das Besondere an ihren Veranstalt­ungen ist. „Wenn die Künstler hier übernachte­n, mischen sie sich nach der Veranstalt­ung unter das Publikum. Man kann sie ,anfassen’, mit ihnen reden“. Und man merkt, der „Schwanensa­al“ist den Inhabern des „Schwanenkö­nigs“eine Herzensang­elegenheit. www.schwanenkö­nig.de /veranstalt­ungen

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FOTO: IRIS MAURER Stefanie Scholl (links) und Edgar Ries.

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