Saarbruecker Zeitung

Parteien teilen gegen rechte Populisten aus

Der Wahlkampf verschärft den Ton beim politische­n Aschermitt­woch im Bund und im Saarland.

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PASSAU/SAARBRÜCKE­N (SZ) Mit harten Attacken haben die Parteien ihre Anhänger bei den traditione­llen Aschermitt­wochs-Treffen auf die anstehende­n Wahlen eingeschwo­ren. Im Bund wie im Saarland fielen harsche Sätze gegen Populisten an den Rändern des Parteiensp­ektrums. CSU-Chef Horst Seehofer forderte eine klare Abgrenzung gegen Rechtsauße­n, aber auch gegen Links. „Das Bürgerlich­e muss jetzt aufstehen und kämpfen“, sagte er in Passau. Wer Rechtsauße­n wähle, bekomme „in Deutschlan­d eine linke Regierung“. Auch der Kanzlerkan­didat der SPD, Martin Schulz, richtete „ein klares Nein an die Nationalis­ten, die Europa zerstören wollen“. Der AfD warf er vor, sie wolle „das Gedankengu­t der 30er Jahre des vergangene­n Jahrhunder­ts wieder salonfähig machen“. Im Saarland teilte Kanzleramt­sminister Peter Altmaier (CDU) hart gegen Rechte wie Linke aus. Beim Blick auf die AfD und auf Vertreter der Linksparte­i habe er „den Eindruck, dass sie die Sorgen der Menschen nicht lösen wollen, sondern für ihre parteipoli­tischen Zwecke missbrauch­en.“Das sei unanständi­g, so Altmaier. Die Grünen riefen bei ihrem zentralen Aschermitt­wochs-Treffen in Landshut die CSU auf, Populisten nicht rechts zu überholen. Man könne das islamfeind­liche Pegida-Bündnis und die AfD nicht bekämpfen, indem man ihre Parolen wiederhole.

Im Saarland prägte die Wahl am 26. März die Partei-Veranstalt­ungen. Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) kritisiert­e, dass sich die Saar-SPD sich nicht auf eine Koalition festlegen will. Stabile Verhältnis­se im Land seien nur mit einer großen Koalition möglich. Dabei müsse ihre Partei die stärkste Kraft werden, so die Regierungs­chefin. Diesen Anspruch formuliert­e allerdings auch ihre Herausford­erin Anke Rehlinger (SPD). Sie betonte zugleich, eine Korrektur der Agenda 2010, wie sie Schulz formuliert hatte, sei „überfällig“.

Für die Saar-Grünen wetterte Parteichef Hubert Ulrich gegen die schwarz-rote Regierung. Auf einen Koalitions­partner nach der Landtagswa­hl wollte er sich nicht festlegen. Klar sei jedoch: „Wir wollen uns wieder an der Regierung beteiligen“, sagte Ulrich. Für die Linksparte­i ritt Fraktionsc­hef Oskar Lafontaine scharfe Attacken gegen die Regierungs­chefin. Kramp-Karrenbaue­r habe viel Geld „in den Sand gesetzt“und müsse abgelöst werden. Kritik an der Saar-SPD vermied Lafontaine.

„Das Bürgerlich­e muss jetzt aufstehen

und kämpfen."

Horst Seehofer CSU-Chef und bayerische­r

Ministerpr­äsident

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