Wahl-O-Mat ist ab heute mittag online
Ein Programm im Internet hilft bei der Entscheidung für eine Partei – auch bei der Landtagswahl.
Heute ab 13.30 Uhr kann der Wahl-O-Mat unter www.saarlandlandtagswahl.de oder auf der SZInternetseite genutzt werden. Er gibt Wählern eine Orientierung, mit welcher Partei sie am meisten übereinstimen.
SAARBRÜCKEN/BONN „Ein Spielzeug, das zum Wählen verführt.“So nennt es die Bundeszentrale für politische Bildung, die den Wahl-O-Mat im Jahr 2002 aus der Taufe hob. Seither ist der Wahl-OMat im Vorfeld von Bundes- und Landtagswahlen im Einsatz, um Interessierten zu zeigen, welche Partei der eigenen politischen Überzeugung am nächsten steht. Herausfinden kann man das nun auch für die bevorstehende Landtagswahl im Saarland am 26. März.
Der Wahl-O-Mat für die Landtagswahl geht heute (2. März) um 13.30 Uhr online. Unter der Adresse www.saarland-landtagswahl.de oder auf der Internetseite der Saarbrücker Zeitung, müssen insgesamt 38 Thesen mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“oder „These überspringen“beantwortet werden. Die Thesen sind politische Forderungen. Einzelnen Thesen kann besonderes Gewicht verliehen werden, sie zählen dann bei der Gewichtung doppelt. Anschließend können dann bis zu acht Parteien für die Auswertung ausgewählt werden. Von den insgesamt 16 zur Landtagswahl im Saarland zugelassenen Parteien tauchen 15 auf, nur die Freie Bürger Union (FBU) hatte an der Erstellung des Wahl-O-Mats nicht teilnehmen wollen.
Ein Balkendiagramm zeigt dann das Ausmaß der politischen Übereinstimmung mit den jeweiligen Parteien an. Thesen-Beispiele wollte die Bundeszentrale für politische Bildung vor dem heutigen Online-Start des Wahl-O-Mats nicht bekannt geben.
Der Wahl-O-Mat wurde bereits bei den Landtagswahlen 2004 und 2012 im Saarland eingesetzt. Vor fünf Jahren nutzen ihn rund 170 000 Menschen im Vorfeld der Landtagswahl, wie Martin Hetterich von der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn mitteilte. Politologen der Uni Düsseldorf hätten dem Wahl-O-Mat mit Hilfe von Nachwahlbefragungen zudem eine hohe Treffgenauigkeit bescheinigt. So hätten durchschnittlich 85 Prozent der Nutzer bereits vor dem Ausfüllen eine klare politische Position. 92 Prozent von ihnen hätten anschließend angegeben, dass das Ergebnis des Wahl-O-Mats dann auch „ungefähr“oder „genau“ihrer politischen Position entsprach.
Zwar sei der Wahl-O-Mat in erster Linie mal ins Leben gerufen worden, um vor allem junge Wähler und Erstwähler für Politik zu interessieren. Mittlerweile sei aber auch der Anteil älterer Teilnehmer deutlich gestiegen. Während etwa ein Drittel der Nutzer unter 30 Jahre alt sei, betrage der Anteil der über 60-Jährigen inzwischen rund zehn Prozent, erklärt Martin Hetterich. Der Wahl-OMat ist ein Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesjugendring Saar und der Arbeitskammer.
Wer sich also noch unsicher ist, welche Partei er wählen soll, oder einfach nur wissen möchte, ob der Wahl-O-Mat tatsächlich so treffgenau ist wie angekündigt, der probiere es gleich mal aus. Am Ende ist der Wahl-O-Mat ja auch ein sehr hilfreiches „Spielzeug, das zum Wählen verführt“.