Saarbruecker Zeitung

SPD will ,,stärkste politische Kraft“im Land werden

Spitzenkan­didatin Anke Rehlinger stimmte ihre Partei bei Aschermitt­wochstreff­en auf einen Sieg bei den Landtagswa­hlen ein.

- VON JOHANNES SCHLEUNING

SIERSBURG „Die SPD ist wieder da“: Dieser Satz ist gestern Abend beim Aschermitt­wochstreff­en der Sozialdemo­kraten in der voll besetzten Niedtalhal­le in RehlingenS­iersburg oft zu hören. SPD-Spitzenkan­didatin Anke Rehlinger wurde nicht müde von „ noch nie da gewesenem Aufbruch“und Partei-Eintritten zu schwärmen. Seit Jahresbegi­nn seien in die Saar-SPD 220 Menschen neu eingetrete­n. Erneut unterstric­h sie den Anspruch der Saar-SPD, bei der Landtagswa­hl Ende März „stärkste politische Kraft“zu werden. „Die Zeit der Verdrießli­chkeit ist vorbei.“Die von Kanzlerkan­didat Martin Schulz angekündig­ten Korrekture­n an der Agenda 2010 nannte Rehlinger „überfällig“. Im Publikum bekam diese Aussage auch der frühere VW-Manager Peter Hartz zu hören, der Architekt der Agenda-Reformen.

Die Breitseite­n gegen den CDUKoaliti­onspartner fielen eher verhalten aus. Rehlinger kritisiert­e, dass die Saar-CDU ihr Wahlprogra­mm vom Finanzmini­ster hat gegenrechn­en lassen sowie den von der CDU propagiert­en Bildungsbo­nus. „Die stärkste Idee der CDU im Saarland ist die Fortsetzun­g der guten Arbeit mit der SPD“, ätzte Rehlinger. Prügel bezog vor allem die Union im Bund. Zielscheib­e war insbesonde­re die CSU. Bundesverk­ehrsminist­er Dobrindt forderte sie auf, „die Murks-Maut“zu beenden.

Die saarländis­chen Grünen hatte zuvor Bundesjust­izminister und SPD-Landeschef Heiko Maas aufs Korn genommen. Mit Verwunderu­ng habe er zur Kenntnis genommen, dass Grünen-Landeschef „Hubsi Ulrich“nach der Landtagswa­hl auch eine JamaikaKoa­lition für möglich halte. „Der hat den Schuss wohl nicht gehört. Ich kenne niemanden im Saarland, der sich eine Neuauflage dieser Chaos-Koalition wünscht.“Maas: „Hubert Ulrich kann auch bei der Oscar-Verleihung auftreten, er macht immer das falsche Kuvert auf.“Kritik erntete auch die Presse. Angesichts des Vorwurfs mancher Medien, dass Kanzlerkan­didat Schulz wegen eines fehlenden Abiturs nicht für das Kanzleramt geeignet sei, reagierte Maas mit Unverständ­nis. Manche Journalist­en nannte er in diesem Zusammenha­ng „überheblic­h“. Gleichwohl bezeichnet­e er mit Blick auf die Inhaftieru­ng des „Welt“-Journalist­en Deniz Yücel die Presse- und Meinungsfr­eiheit als unverzicht­bares Gut. Zudem forderte Maas dazu auf, „Haltung zu zeigen, um den Rechtspopu­listen Paroli zu bieten“.

 ?? FOTOS: BECKER & BREDEL ?? SPD-Spitzenkan­didatin und Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger hielt – auch beflügelt vom Schulz-Effekt – eine äußerst kämpferisc­he Rede. Bundesjust­izminister Heiko Maas schoss scharf gegen die Landesgrün­en und vor allem ihren Chef Hubert Ulrich.
FOTOS: BECKER & BREDEL SPD-Spitzenkan­didatin und Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger hielt – auch beflügelt vom Schulz-Effekt – eine äußerst kämpferisc­he Rede. Bundesjust­izminister Heiko Maas schoss scharf gegen die Landesgrün­en und vor allem ihren Chef Hubert Ulrich.
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