Wildpark ist stolz auf neue Tierpaten
150 Euro im Jahr genügen für eine Tierpatenschaft. Eine Saarbrückerin greift viel tiefer in die Tasche.
SAARBRÜCKEN Zwei Leser haben sich auf einen Artikel der Saarbrücker Zeitung hin entschieden, eine Patenschaft für den Rothirsch des städtischen Wildparks am Meerwiesertalweg zu übernehmen. Die Patenschaft für einen Rothirsch kostet 150 Euro im Jahr.
Einer der beiden Rothirsch-Paten ist Walter Rodermann, ehemaliger Bezirksbürgermeister von Dudweiler: „Der Rothirsch ist eine Majestät unserer Wälder und muss geschützt werden“.
Es ist ihm wichtig, dass Menschen und vor allem Kinder die Tiere aus dem heimischen Wald kennen, erklärt er weiter. Die zweite Patin des Rothirsches, die namentlich nicht genannt werden möchte, ist sogar bereit, 800 Euro pro Monat für das Wildtier zu zahlen. Sie geht wöchentlich in den Park und möchte mit diesem Geld helfen. Denn sie weiß aus Erfahrung, wie viel ein Tier kostet.
Seit 2012 gibt es im Saarbrücker Wildpark die Möglichkeit, Patenschaften zu übernehmen. Das Geld werde ausschließlich für Futter, Tierarzt und den Umbau der Gehege verwendet, sagt Ralf Blechschmidt, Forstbetriebsleiter des Wildparks. Zu Beginn des Jahres hatte der Park 61 Paten, jetzt sind es schon 69. Auch die Schneeeule hat eine neue Unterstützerin. Heike Klein aus Saarbrücken hat sich im Februar dazu entschlossen, Patin zu werden. Da die Eule für Lesen, Bildung und Weisheit steht, musste sie einfach dieses Tier nehmen, sagt Klein. Im Wildpark können Eltern kostenlos den Tag mit ihren Kindern verbringen. Dies müsse so bleiben, sagt sie. Tierpfleger Vladimir Terrej schenkte der Patin Heike Klein zwei Federn einer Schneeeule, worüber sie sich sehr freute. Die Patenschaft für eine Schneeeule kostet ebenfalls 150 Euro im Jahr. Tierpatenschaften gelten für ein Jahr und können jederzeit verlängert werden. Jedes Tier kann eine unbegrenzte Zahl von Unterstützern haben. Davon haben alle Bewohner des Parks etwas, nicht nur die Besucherlieblinge, sagt Blechschmidt. Die meisten Paten haben derzeit die Wildkatzen. Für die Förderer gibt es einmal im Jahr einen Patentag mit Spezialführung durch den Park. Die Namen aller Paten stehen auf einer Tafel am Eingang. Jeder Förderer erhält eine Urkunde mit dem Foto des Tieres und einen Vertrag.
Im vergangenen Jahr hat der Wildpark auf diesem Weg 6040 Euro eingenommen. „Wenn keine Paten abspringen, dann kommen wir 2017 auf etwa 15 000 Euro“, sagt Blechschmidt.
Dieser deutlich größere Betrag erklärt sich durch die hohe Spende der großzügigen Rothirsch-Patin, sagt Blechschmidt. Mit dem Geld kauft der Wildpark ein großes Gestell für Heuballen. Es kommt ins Wisentgehege und kostet etwa 1400 Euro. Eine weitere Idee ist der Bau eines zusätzlichen Wisentgeheges. Dafür braucht der Wildpark eine neue Bodenplatte, die etwa 100 000 Euro kostet. Aber das sei noch Zukunftsmusik, sagt Blechschmidt. ............................................. Weitere Informationen