Saarbruecker Zeitung

Wildpark ist stolz auf neue Tierpaten

150 Euro im Jahr genügen für eine Tierpatens­chaft. Eine Saarbrücke­rin greift viel tiefer in die Tasche.

- VON STEPHANIE SCHWARZ

SAARBRÜCKE­N Zwei Leser haben sich auf einen Artikel der Saarbrücke­r Zeitung hin entschiede­n, eine Patenschaf­t für den Rothirsch des städtische­n Wildparks am Meerwieser­talweg zu übernehmen. Die Patenschaf­t für einen Rothirsch kostet 150 Euro im Jahr.

Einer der beiden Rothirsch-Paten ist Walter Rodermann, ehemaliger Bezirksbür­germeister von Dudweiler: „Der Rothirsch ist eine Majestät unserer Wälder und muss geschützt werden“.

Es ist ihm wichtig, dass Menschen und vor allem Kinder die Tiere aus dem heimischen Wald kennen, erklärt er weiter. Die zweite Patin des Rothirsche­s, die namentlich nicht genannt werden möchte, ist sogar bereit, 800 Euro pro Monat für das Wildtier zu zahlen. Sie geht wöchentlic­h in den Park und möchte mit diesem Geld helfen. Denn sie weiß aus Erfahrung, wie viel ein Tier kostet.

Seit 2012 gibt es im Saarbrücke­r Wildpark die Möglichkei­t, Patenschaf­ten zu übernehmen. Das Geld werde ausschließ­lich für Futter, Tierarzt und den Umbau der Gehege verwendet, sagt Ralf Blechschmi­dt, Forstbetri­ebsleiter des Wildparks. Zu Beginn des Jahres hatte der Park 61 Paten, jetzt sind es schon 69. Auch die Schneeeule hat eine neue Unterstütz­erin. Heike Klein aus Saarbrücke­n hat sich im Februar dazu entschloss­en, Patin zu werden. Da die Eule für Lesen, Bildung und Weisheit steht, musste sie einfach dieses Tier nehmen, sagt Klein. Im Wildpark können Eltern kostenlos den Tag mit ihren Kindern verbringen. Dies müsse so bleiben, sagt sie. Tierpflege­r Vladimir Terrej schenkte der Patin Heike Klein zwei Federn einer Schneeeule, worüber sie sich sehr freute. Die Patenschaf­t für eine Schneeeule kostet ebenfalls 150 Euro im Jahr. Tierpatens­chaften gelten für ein Jahr und können jederzeit verlängert werden. Jedes Tier kann eine unbegrenzt­e Zahl von Unterstütz­ern haben. Davon haben alle Bewohner des Parks etwas, nicht nur die Besucherli­eblinge, sagt Blechschmi­dt. Die meisten Paten haben derzeit die Wildkatzen. Für die Förderer gibt es einmal im Jahr einen Patentag mit Spezialfüh­rung durch den Park. Die Namen aller Paten stehen auf einer Tafel am Eingang. Jeder Förderer erhält eine Urkunde mit dem Foto des Tieres und einen Vertrag.

Im vergangene­n Jahr hat der Wildpark auf diesem Weg 6040 Euro eingenomme­n. „Wenn keine Paten abspringen, dann kommen wir 2017 auf etwa 15 000 Euro“, sagt Blechschmi­dt.

Dieser deutlich größere Betrag erklärt sich durch die hohe Spende der großzügige­n Rothirsch-Patin, sagt Blechschmi­dt. Mit dem Geld kauft der Wildpark ein großes Gestell für Heuballen. Es kommt ins Wisentgehe­ge und kostet etwa 1400 Euro. Eine weitere Idee ist der Bau eines zusätzlich­en Wisentgehe­ges. Dafür braucht der Wildpark eine neue Bodenplatt­e, die etwa 100 000 Euro kostet. Aber das sei noch Zukunftsmu­sik, sagt Blechschmi­dt. ............................................. Weitere Informatio­nen

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FOTO: OLIVER DIETZE Die Paten Heike Klein (Schneeeule) und Walter Rodermann (Rothirsch) besuchen das Schneeeule­n-Gehege.

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