Saarbruecker Zeitung

31 068 Menschen sind auf Job-Suche

Agentur für Arbeit präsentier­te die Februar-Zahlen vom Arbeitsmar­kt im Regionalve­rband Saarbrücke­n

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REGIONALVE­RBAND (red/ole) Die Agentur für Arbeit legte gestern die jüngsten Arbeitsmar­ktzahlen aus dem Regionalve­rband (RV) vor. Demnach galten im Februar 15 947 Frauen und Männer als Arbeitslos­e – gemäß der AgenturDef­inition. Das waren 84 weniger als im Januar 2017 und 2081 weniger als im Februar des Vorjahres (minus 11,5 Prozent).

Das ergibt für den Regionalve­rband Saarbrücke­n aber immer noch die höchste Arbeitslos­enquote im Saarland: 9,6 Prozent (minus 1,3 Prozent zum Vorjahr). Zum Vergleich: Die niedrigste Quote (3,9 Prozent) hat der Landkreis St. Wendel

31 068 Menschen galten – gemäß der Agentur-Definition – als Arbeitssuc­hende, 216 mehr als im Januar. Zu den Arbeitssuc­henden zählt die Agentur neben den offiziell rund 16 000 Arbeitslos­en auch die Langzeitar­beitslosen – und dann noch „Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügi­g beschäftig­t sind und vom Jobcenter einen Aufstockun­gsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftig­te oder Selbststän­dige, die eine andere Arbeit suchen“.

Die Agentur ist nicht für alle Arbeitslos­en bzw. Arbeitssuc­henden zuständig. Ein Teil dieser Menschen wird vom Jobcenter betreut.

Bei der Agentur ist die Zahl der Arbeitslos­en im Februar um 58 auf 3945 gestiegen. Sie lag um 357 (plus 9,9 Prozent) über dem Vorjahresw­ert. Vor allem bei den Jüngeren unter 25 Jahren, die bei der Agentur gemeldet waren, ist die Arbeitslos­igkeit gestiegen. Gemeldet waren 504 Personen unter 25, das waren 52 mehr als im Januar, jedoch 16 weniger als vor einem Jahr (minus 3,1 Prozent).

Die Zahl der arbeitslos­en Menschen über 50 lag im Februar bei 1494. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 45, gegenüber dem Vorjahr um 127 erhöht (plus 9,3 Prozent.

Die Zahl der vom Jobcenter des Regionalve­rbandes betreuten Menschen ist im Februar um 42 auf 12 002 gesunken und lag damit um 2438 unter dem Vorjahresw­ert (minus 16,9 Prozent).

Im Februar waren 5214 Frauen (minus 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und 6788 Männer (minus 16,7 Prozent) beim Jobcenter als arbeitslos gemeldet.

Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren ist gegenüber dem Vorjahr um 38,3 Prozent (minus 497) auf jetzt 800 gesunken. 3260 Arbeitslos­e aus dem Kundenstam­m des Jobcenters waren im Februar über 50 Jahre alt. Das entspricht 27,2 Prozent von allen Arbeitslos­en. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahres-Februar um 845 (minus 20,6 Prozent).

5506 aller beim Jobcenter registrier­ten Arbeitslos­en waren bereits ein Jahr und länger ohne Stelle. Dies entspricht einem Anteil von 45,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 1861 (minus 25,3 Prozent).

Die Unterbesch­äftigung im Bereich der Arbeitslos­enversiche­rung lag im Februar bei 4650 Personen. Das waren 366 oder 8,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Bereich der Grundsiche­rung für Arbeitssuc­hende lag die Unterbesch­äftigung im Februar bei 20 760 Frauen und Männern (plus 1600 bzw. 8,4 Prozent zum Vorjahr).

In die Unterbesch­äftigung werden neben den registrier­ten Arbeitslos­en auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmar­ktpolitisc­hen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslos­e gezählt werden.

Im Februar haben Unternehme­n der Region der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter 974 offene Stellen zu Besetzung gemeldet. Das waren 429 mehr als im Vormonat und 228 mehr als im Februar 2016. Aktuell sind 2604 offene Stellen gemeldet.

Besonders viele Stellen wurden im aktuellen Monat in der Zeitarbeit (166), im Gesundheit­s- und Sozialwese­n (105), im Handel (94), im Bereich Erziehung und Unterricht (64) und im Bereich der freiberufl­ichen/wissenscha­ftlichen/ technische­n Dienstleis­tungen (62) gemeldet. Auch im Baugewerbe (41), im Verarbeite­nden Gewerbe (36), im Gastgewerb­e (30), im Logistikbe­reich (26) und in der Informatio­nsund Kommunikat­ionsbranch­e (21) wurden neue Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r gesucht.

Jürgen Haßdenteuf­el, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Saarland, sagt, gute Beschäftig­ungschance­n hätten insbesonde­re qualifizie­rte Fachkräfte. Erfreulich viele hätten jetzt eine neue Stelle gefunden und sich deswegen bei der Agentur abgemeldet. Wer Fachwissen besitzt, habe deutlich höhere Chancen auf Integratio­n und langfristi­g wesentlich bessere Perspektiv­en als jemand, der nur auf Helfernive­au arbeiten kann.

Angesichts von fast 5900 Langzeitar­beitslosen und immer noch rund 1300 arbeitslos­en Menschen unter 25 Jahren werde die Agentur ihre Unterstütz­ungsangebo­te ausbauen.

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