Saarbruecker Zeitung

Dobros sieht keinen Grund, wegen der Torflaute zu verzweifel­n

Der Winter-Neuzugang der SV Elversberg wartet noch auf sein erstes Tor für den Fußball-Regionalli­gisten. Klappt es am Samstag gegen Hessen Kassel?

- VON HEIKO LEHMANN

ELVERSBERG Pfosten, Latte, wahnsinnig­e Torhüter-Reflex oder das Knie des Gegenspiel­ers. Die Liste mit den Gründen, warum Niko Dobros bislang noch kein Tor für den Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg geschossen hat, ist lang. Der Winter-Neuzugang, der vom Drittligis­ten SC Paderborn ins Saarland wechselte, stand sowohl beim 2:2-Unentschie­den gegen den FC Homburg als auch bei der 0:2-Niederlage beim TSV Steinbach 90 Minuten auf dem Platz – und hatte bei sieben Großchance­n siebenmal Pech.

„Kurz nach dem Spiel bist du am Verzweifel­n und glaubst, dass alles verhext ist. Aber man kann im Nachhinein ja nichts mehr ändern. Irgendwann wird das Ding schon wieder rein gehen“, sagt Dobros, der gegen Homburg und gegen Steinbach mit Abstand der auffälligs­te Akteur in der SVE-Offensive war.

In beiden Spielen hatten die Elversberg­er Phasen über 30 Minuten mit einer absoluten Dominanz. „Wir brauchen diese Dominanz über 90 Minuten. 30 Minuten gut spielen, das bringen uns nicht weiter. Wir müssen jetzt sehen, dass wir aus den nächsten beiden Spielen sechs Punkte holen“, sagt der 23-Jährige.

Am kommenden Samstag, 14 Uhr, empfängt die SVE den KSV Hessen Kassel, eine Woche später geht es zum Auswärtssp­iel bei der SSV Ulm. Von bislang fünf Heimspiele­n gegen Hessen Kassel hat die SVE drei verloren und zwei Mal Unentschie­den gespielt – mehr Angstgegne­r geht nicht. „Wir haben die Qualität, jeden Gegner der Liga zu dominieren. Bei allem Respekt für den Gegner, wir müssen an uns und unsere Stärken denken und nach vorne blicken“, sagt Dobros, der diese Vorgehensw­eise auch bei seiner eigenen Karriere pflegt. „Zurückblic­ken bringt wenig. An sich arbeiten und alles geben“, sagt der 23-Jährige.

In der vergangene­n Saison rockte Dobros mit zehn Toren und 14 Vorlagen für die Offenbache­r Kickers die Regionalli­ga. Es folgten Angebote aus der 2. Bundesliga – und ein Bauchgefüh­l, dass ihn zum Drittligis­ten SC Paderborn führte (Vertrag bis Juni 2018). Nach drei Spieltagen zog sich der gebürtige Schwabe dort einen Innenbandr­iss im Knie zu und kam anschließe­nd unter einem neuen Trainer in Paderborn nicht mehr zum Zug. Es folgte im Winter die Leihe für ein halbes Jahr zur SVE.

„Sich ständig zu fragen, was wäre wenn gewesen, bringt nichts. Man muss gewisse Dinge eben akzeptiere­n. Ich bin 23 Jahre alt, und mein Ziel ist es, so hoch Fußball zu spielen, wie ich kann“, so Niko Dobros, der unumstritt­en mit enormem fußballeri­schen Talent beschlagen ist. Aber er weiß auch: „Fußball spielen können ganz viele. Um erfolgreic­h zu sein und in seiner Karriere nach oben zu klettern, gehören ganz viele andere Dinge. Das weiß ich mittlerwei­le. Man muss viel Glück haben, der Trainer muss hinter einem stehen und man muss verletzung­sfrei bleiben, um nur drei Dinge zu nennen“, sagt der Offensivsp­ieler der SV Elversberg.

Tore helfen natürlich auch, Begehrlich­keiten in großen Vereinen zu wecken. Und Tore hätte Dobros mit etwas mehr Glück schon einige nach zwei Spielen auf seinem Konto haben können. Vielleicht klappt es ja mit dem ersten Treffer gegen Hessen Kassel. „Ich werde das Tor wieder treffen, da mache ich mir keinen Kopf. Wichtiger ist jetzt erst einmal, zu gewinnen. Für uns fangen genau jetzt die entscheide­nden Wochen in dieser Saison an“, sagt Dobros.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Offensivsp­ieler Niko Dobros will sich mit einem guten Halbjahr bei der SV Elversberg für höhere Aufgaben empfehlen.
FOTO: SCHLICHTER Offensivsp­ieler Niko Dobros will sich mit einem guten Halbjahr bei der SV Elversberg für höhere Aufgaben empfehlen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany