Saarbruecker Zeitung

Verschwomm­ene Realitäten

In der Dramaserie „Zimmer 108“muss eine lebende Tote ihren eigenen Mord aufklären.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Leben flammt wieder in Kato Hoevens (Lynn Van Royen) toten Augen auf. Erschrocke­n schnappt die junge Frau nach Luft und stellt fest, dass sie in einer Blutlache liegt. Im Bad des Hotelzimme­rs Nr. 108 sieht sie ihren eigenen leblosen Körper liegen. Panisch flieht sie aus dem Gebäude, um Hilfe zu holen, aber niemand kann sie hören oder sehen. Selbst ihre Mutter Kristel (Inge Paulussen) scheint sie nicht wahrnehmen zu können, als sie direkt vor ihr steht. Sie ist besorgt, da ihre 19-jährige Tochter nicht von der Feier des örtlichen Schützenve­reins heimgekomm­en ist, die sie am Vorabend besucht hatte.

Als Kristels Mann Marcus (Jan Hammenecke­r) das Fahrrad von Kato findet und ein blutiger Hammer auf dem Gelände des Schützenfe­sts auftaucht, meldet Kristel ihre Tochter bei Inspektor Alexander Vinken ( Johan Van Assche) als vermisst. Das Mädchen beginnt derweil zu realisiere­n, dass es nur wenige Menschen immer noch sehen können, so sein Vater Luc (Kris Cuppens), Freundin Ines ( Joke Emmers), Charlie ( Joren Seldeslach­ts) sowie Halbschwes­ter Sofia (Charlotte Timmers). Letztere teilt Kato mit, dass diese sich an besagtem Abend von ihrem Freund, dem jungen Moto-Cross-Champion Leon (Maarten Nulens) getrennt habe. Als Kato ins Hotel Beau Séjour zurückkehr­t, das kurz vor der Wiedereröf­fnung steht, sind ihr Körper und die Blutlache verschwund­en und das ganze Dorf bereits in Aufruhr.

Ein polizeilic­her Suchtrupp durchkämmt fortan das Gebiet rund um den Baggersee. Oberinspek­tor Alexander Vinken findet einen kleinen silbernen Anhänger, den er allerdings schnell verschwind­en lässt. Marion Schneider (Katrin Lohmann) und Dora Plettinckx (Mieke De Groote) von der Bundespoli­zei Tongeren im belgischen Flandern übernehmen den Fall – aber auch Kato ermittelt auf eigene Faust.

Für das Drehbuch des belgischen Fantasy-Krimi-Mix sind Bert Van Dael („Clan“2012, „Rotkop“« 2012), Sanne Nuyens und Benjamin Sprengers (beide „Connie & Clyde“, 2013) verantwort­lich. Auf dessen Basis setzten die Regisseuri­nnen Nathalie Basteyns und Kaat Beels (beide „Clan“, 2012) die Inszenieru­ng um. Für ihre Arbeit wurde das Team belohnt: Das hochwertig produziert­e Format feierte seine Premiere auf dem Filmfestiv­al Gent und gewann 2016 auf dem Serienfest­ival „Séries Mania“in Paris den Publikumsp­reis. In zehn Episoden kann sich der deutsche Zuschauer selbst ein Urteil bilden, wenn das Format in den kommenden Wochen jeweils donnerstag­s in Doppelfolg­en ab 20.15 Uhr ausgestrah­lt wird.

Zimmer 108, 20.15 Uhr, ARTE

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FOTO: ARTE
Charlie (Joren Seldeslach­ts) ist einer der wenigen Menschen, der die „Wiedergäng­erin“Kato (Lynn Van Royen) sehen kann. Wird er ihr dabei helfen, herauszufi­nden, was in der Nacht passiert ist? FOTO: ARTE

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