PRESSESCHAU
„Die Welt“(Berlin) ist wenig schockiert über neue Wikileaks-Enthüllungen über CIA-Hacker-Angriffe: Wikileaks hat wieder einmal gestohlene Daten der US-Regierung öffentlich gemacht. Sie zeigen, dass die CIA versucht, Konsumentenelektronik zu infiltrieren, um auf diesem Wege Kommunikation abhören zu können. Betroffen sollen davon sowohl iPhones wie Android-Smartphones, Computer, die mit Microsoft arbeiten, und gar Samsung-Fernseher sein, die für Lauschattacken gebraucht werden können. Das ist nicht schön für die betroffenen Firmen, die nun nachbessern müssen. Aber es ist auch kein Skandal. Was bitte schön sollen Auslandsgeheimdienste tun, wenn nicht Kommunikation von bösen Buben und globalen Machtkonkurrenten zu belauschen?
Auch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“bewertet die Neuigkeiten über die Spionage im Netz mit einem gewissen Fatalismus:
Wer noch gedacht hatte, das Internet sei sicher, der lebte in der guten alten Science Fiction. Deren Phantasien hat die Wirklichkeit längst eingeholt. Was „Wikileaks“jetzt über das Hacker-Arsenal der CIA veröffentlicht hat, ist deshalb wohl eine Sensation, aber keine Überraschung. (. . .) Die Spionage via „Internet der Dinge“unterbinden zu wollen, ist aber illusorisch. Sie lässt sich erschweren. Ausschließen lässt sie sich aber nur dort, wo es kein Internet gibt.
Die „Fränkischen Tag“(Bamberg) Tag schockieren aber die Möglichkeiten der Geheimdienste:
Die Brisanz der neuen Enthüllungen selbst liegt nicht in dem Umstand, dass die CIA auf dem ganzen Globus Menschen überwacht. Daran hat sich die Welt gewöhnt. Weit interessanter ist, wie raffiniert inzwischen die Instrumente der CIA sind. Sogar autonome Autos soll sie hacken können, was die Horrorvision von als Autounfälle getarnten Mordanschlägen aufflackern lässt.
„Der neue Tag“(Weiden) schreibt zum weiter schwierigen Verhältnis Türkei/Deutschland:
Türkeis Außenminister schwingt zwar nicht mehr die Nazikeule gegen Deutschland, klagt aber über „anti-islamische Gefühle“. Der Vorwurf einer deutschen IslamFeindlichkeit kommt ausgerechnet vom Vertreter eines Regimes, das die (schwindende) christliche Minderheit in der Türkei mit behördlichen Restriktionen überzieht, sie drangsaliert und schikaniert. (. . .)Von der in Deutschland geltenden Religions- und Meinungsfreiheit können die Christen in der Türkei nur träumen.