Saarbruecker Zeitung

Stadtrat stoppt Stadion-Verfahren

Fraktionen entschiede­n gestern über einen Baustopp für den Ludwigspar­k.

- VON MARKUS SAEFTEL UND DIETMAR KLOSTERMAN­N

SAARBRÜCKE­N Der Saarbrücke­r Stadtrat hat gestern Abend mit großer Mehrheit entschiede­n, das Vergabever­fahren für die Sanierung des Ludwigspar­kstadion aufzuheben. Über eine neue Ausschreib­ung muss der Stadtrat jetzt beraten. Kritik am Vorgehen der Stadt und der Landesgrem­ien hatte der Landesrech­ungshof geübt. Die Rechnungsp­rüfer befürchten, dass eine Aufhebung des Vergabever­fahrens, wie von der Stadtverwa­ltung wegen der Kosten-Explosion auf 28 Millionen Euro vorgeschla­gen, zu einer juristisch­en Auseinande­rsetzung mit dem bestplatzi­erten Bieter führen könnte. Wie der SR gestern weiter berichtete, hegen die Rechnungsp­rüfer zudem Zweifel an der Seriosität der bisherigen Berechnung­en der Baukosten. Diese werden von der Stadtverwa­ltung und einem Beirat, in dem mit Landtagspr­äsident Klaus Meiser (CDU) und SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn zwei Landespoli­tiker sitzen, verantwort­et. Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD), sagte während der Sitzung, sie habe mit dem Landesrech­nungshof gestern gesprochen. Dieser habe erklärt, er könne keine Aussagen zu der Kostenerhö­hung machen, weil er das Projekt derzeit nicht prüfe.

Von ursprüngli­ch veranschla­gten 16 Millionen Euro waren die Kosten auf nun 28 Millionen Euro explodiert. Die CDU/SPD-Landesregi­erung will 14,5 Millionen Euro zuschießen. Die Stadtverwa­ltung begründet die Kostenstei­gerung damit, dass die Preise am Baumarkt dramatisch gestiegen seien. Das wurde jedoch von Vertretern der Bauwirtsch­aft verneint. Der Landesrech­nungshof schloss gestern nicht aus, die Vorgänge rund um den Ludwigspar­k genau unter die Lupe zu nehmen. Unterdesse­n betonte Neunkirche­ns OB Jürgen Fried (SPD): „In Neunkirche­n werden große Baumaßnahm­en erfolgreic­h im Kostenrahm­en gehalten.“Fried unterstric­h, die Blies-Metropole plane Großprojek­te „seriös und beispielha­ft“.

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