Saarbruecker Zeitung

„Wir haben alle einen Dachschade­n“

Komiker Paul Panzer kommt am Samstag nach Saarbrücke­n. Schon 2,5 Millionen Zuschauer sahen seine Shows.

- Das Interview führte Marko Völke

SAARBRÜCKE­N. In den vergangene­n zehn Jahren ist Dieter Tappert alias Paul Panzer bereits vor über 2,5 Millionen Zuschauern aufgetrete­n. Mit seinem aktuellen LiveProgra­mm „Invasion der Verrückten“kommt der Komiker am Samstag, 11. März, um 20 Uhr in die Saarlandha­lle Saarbrücke­n.

Ihr aktuelles Programm heißt „Invasion der Verrückten“. Wann hat diese Invasion denn jenseits der Bühne begonnen?

Panzer Die läuft schon ganz lange. Ein bisschen verrückt sind wir doch alle. Das mussten wir evolutions­bedingt schon sein. Ich glaube nämlich nicht, dass wir sonst so weit gekommen wären. Und mal unter uns... jeder von uns hat doch einen in der Nachbarsch­aft, der verrückt ist. Irgendwie haben wir alle einen kleinen Dachschade­n. Die Frage ist nur: Regnet’s schon rein?!

Wie viel Dieter Tappert steckt in Paul Panzer?

Panzer Wir beschäftig­en uns beide mit den gleichen Themen. Die sind deckungsgl­eich. Was Dieter Tappert interessie­rt, das wird auch bei Paul Panzer ein Thema.

Wenn Sie auf Tour jeden Tag Paul Panzer spielen, kommt es da vor, dass Sie aus Versehen auch privat seine Sprache beziehungs­weise seine Eigenarten annehmen?

Panzer Das passiert schon manchmal. Wir greifen ja beide auf die gleiche Festplatte zu. Morgens zum Beispiel, wenn ich die Zeitung rein hole und unser Postbote ruft: „Panzer, ich begrüße Sie!“, dann rufe ich schon mal aus Reflex: „Rrrichtiig!“

Werden Sie, wenn Sie privat unterwegs sind, häufig als Paul Panzer erkannt? Panzer Mittlerwei­le schon. Die Zeiten, wo ich nur im Blümchenhe­md und mit Hornbrille erkannt wurde, die sind vorbei.

Über was können Sie persönlich im Alltag herzhaft lachen – und wo hört für Sie der Spaß auf?

Panzer Also, meine Hilde hat panische Angst vor Spinnen. Und wenn sie mal in den Keller muss, Kompott oder Kartoffeln holen, dann gehe ich mit. Dann warte ich, bis die Gelegenhei­t günstig ist und frage ganz unschuldig: „Sag mal, Hilde, sind das deine acht Augen?“Was meinen Sie, was da los ist. Ich könnte mich jedes Mal wegschmeiß­en vor Lachen. Humor unterhalb der Gürtellini­e ist nicht meins. Die Grenze ist okay, aber drunter gehe ich nicht. Ich habe ein sehr gemischtes Publikum von neun bis 99 Jahren. Da versuche ich immer, ein gewisses Niveau zu halten, das keinen wirklich ernsthaft beleidigt.

„Sag mal, Hilde, sind das

deine acht Augen?“

Komiker Paul Panzer erschreckt gerne seine Frau, die

eine Spinnenpho­bie hat.

Wie halten Sie sich – gerade jetzt in der Erkältungs-Zeit – auf der Tour fit?

Panzer Ich sehe zu, dass ich zeitig ins Bett komme und ausreichen­d schlafe.

Gibt es demnächst weitere Folgen Ihrer TV-Shows wie „Stars bei der Arbeit“, bei der Sie sich in verschiede­nen Berufen versuchen?

Panzer Das ist erst mal nicht angedacht. Aber ich mache ab Frühjahr „Paul Panzers Comedy Spieleaben­d“bei Sat 1. Immer freitags treten dann zwei Promi-Teams in mehreren Spielrunde­n gegeneinan­der an. Die müssen Begriffe zeichnen, pantomimis­ch darstellen und erklären. Natürlich nicht einfach so. Wir lassen uns da schon Herausford­erungen einfallen. Das wird eine Mischung aus „Activity“und „Tabu“in Fernsehfor­m.

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FOTO: GEORG WENDT/DPA Erkennungs­zeichen Hornbrille: Komiker Dieter Tappert alias Paul Panzer.

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