Saarbruecker Zeitung

Zwei Leistungst­räger auf dem Abstellgle­is

Matthias Cuntz und Markus Obernoster­er haben derzeit kaum eine Einsatzcha­nce. Die SV Elversberg will ihre Verträge aber verlängern.

- VON HEIKO LEHMANN

ELVERSBERG Rein sportlich ist die Situation beim Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg trotz nur eines Sieges aus drei Spielen nach der Winterpaus­e plötzlich wieder tippi-toppi. Grund dafür sind die jüngsten Patzer der Konkurrenz, die der SVE vor der Auswärtspa­rtie an diesem Samstag beim SSV Ulm (14 Uhr) ein Acht-Punkte-Polster auf einen Nichtreleg­ationsplat­z verschafft­en. Doch damit ist ein beherrsche­ndes Thema an der Kaiserlind­e nicht beendet: das Leid der Aussortier­ten.

Drei Neuzugänge kamen in der Winterpaus­e: Marco Kofler, Niko Dobros und Simon Handle. Zudem wurde die Verletzten­liste deutlich kleiner – und das führte dazu, dass mehrere Spieler, teils Leistungst­räger, an den Wochenende­n gar nicht mehr in den Kader kommen. Krassestes Beispiel ist Markus Obernoster­er, der in der vergangene­n Saison bester Vorbereite­r der SVE war und in dieser Saison mit vier Toren immer noch drittbeste­r Torschütze ist. In allen drei Spielen nach der Winterpaus­e war der 26-jährige Österreich­er nicht im Aufgebot. Obernoster­er wollte sich auf Anfrage der SZ zu seiner aktuellen Situation nicht äußern.

Zweites prominente­s Beispiel ist Matthias Cuntz, der nach vielen Verletzung­en seit Ende Oktober wieder voll mittrainie­ren kann. Trainer Michael Wiesinger sprach damals davon, dass Cuntz sehr wichtig für die Mannschaft sei und man ihn langsam aufbauen müsse. Seitdem sind mehr als vier Monate vergangen, Cuntz absolviert­e die komplette Vorbereitu­ng und war in den drei Spielen nach der Winterpaus­e einmal überhaupt nicht im Kader und kam gegen den FC Homburg lediglich zu einem Fünf-MinutenEin­satz. Und das, obwohl sich für Cuntz die Konkurrenz auf der defensiven Mittelfeld­position in der Winterpaus­e nicht änderte. „Ich bin natürlich mit meiner sportliche­n Situation nicht zufrieden, aber ich werde mich in den Dienst der Mannschaft stellen und alles geben“, sagte Cuntz.

Wiesinger erklärt seit Wochen, dass es keine Entscheidu­ng gegen die beiden, sondern eine Entscheidu­ng für die anderen sei. Gestern ließ Wiesinger über die Pressestel­le der SVE mitteilen: „Vor der Winterpaus­e hatten wir viele Verletzte, mittlerwei­le ist die Konkurrenz­situation wieder deutlich höher. Wir haben einen großen Kader und müssen Woche für Woche Entscheidu­ngen treffen, die zwangsläuf­ig nicht für jeden zufriedens­tellend sein können. Trotzdem sind beide Spieler für uns wichtig. Vor uns liegen noch wichtige Wochen und Spiele, in denen wir jeden Einzelnen brauchen werden.“

Sportdirek­tor Roland Seitz ist derzeit in Gesprächen mit fast allen Spielern, denn: „Bei uns laufen einige Verträge aus. Es ist normal im Fußballges­chäft, dass nicht alle bei uns bleiben. Mal wollen die Spieler nicht, mal wollen wir nicht – und mal wird man sich nicht einig“, sagt Seitz, der zu Obernoster­er und Cuntz eine klare Meinung hat: „Wir wollen beide Spieler unbedingt behalten und haben das ihnen auch schon mitgeteilt.“

Nach SZ-Informatio­nen gehören Cuntz und Obernoster­er zu den etwa 20 Spielern, deren Verträge auslaufen. Und die beiden sollen auf der Wunschlist­e von so gut wie allen Topteams aus der Regionalli­ga Südwest stehen. Bei beiden soll es auch schon erste Gespräche mit dem 1. FC Saarbrücke­n gegeben haben. Eine Zukunft der beiden in Elversberg scheint derzeit äußerst fraglich.

Zumal die Kadersitua­tion sich in den kommenden Wochen noch weiter verschärfe­n könnte. Der lange verletzte Innenverte­idiger Kevin Maek ist im Aufbautrai­ning schon so weit, dass er in den kommenden zwei Wochen mit der Mannschaft trainieren kann. Denkbar, dass er im April wieder auf dem Platz steht. Dafür müsste ein weiterer Spieler weichen.

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FOTO: SCHLICHTER Matthias Cuntz kommt bei der SV Elversberg derzeit nur selten zum Zug. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus.

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