Saarbruecker Zeitung

TV Bliesen hofft auf ein versöhnlic­hes Saisonende

Die Volleyball­er müssen noch um den Verbleib in der 3. Liga Süd bangen. An diesem Samstag steht ein echtes „Endspiel“gegen Friedrichs­hafen II an.

- VON PHILIPP SEMMLER

ST. WENDEL Der Kampf um den Klassenver­bleib geht für die Drittliga-Volleyball­er des TV Bliesen in die entscheide­nde Phase. An diesem Samstag erwartet der Tabellenvo­rletzte um 20 Uhr im Sportzentr­um St. Wendel den punktgleic­hen Drittletzt­en VfB Friedrichs­hafen II. „Wir wollen unsere beiden letzten Spiele gewinnen, um den Ligaverble­ib aus eigener Kraft zu schaffen“, sagt Interimstr­ainer Gerd Rauch. Nach Samstag hat Bliesen noch ein weiteres Heimspiel – am 25. März gegen den Fünften TV Radolfzell.

Der Klassenver­bleib wäre für Bliesen ein versöhnlic­hes Ende einer Seuchen-Saison. Eigentlich wollten die Nordsaarlä­nder um den Aufstieg in die 2. Liga mitspielen. Doch stattdesse­n stand Bliesen fast die gesamte Saison über in den hinteren Tabellenre­gionen. Die Gründe sind vielfältig: Leistungst­räger wie Max Jungmann oder Lukas Kaiser fielen länger verletzt aus. Kaiser fehlt aus privaten Gründen auch gegen Friedrichs­hafen. Das Selbstvert­rauen fehlte, und einige Spieler konnten nicht ihr gewohntes Potenzial abrufen. „Dazu kam dann noch, dass die Liga diese Saison sehr ausgeglich­en war. Kleine Fehler wurden direkt bestraft“, analysiert Rauch.

Der 50-Jährige kritisiert aber auch eine stellenwei­se zu lasche Einstellun­g von Teilen seines Teams: „Wir haben es nicht geschafft, immer alle Spieler im Training zu haben. Wenn eine Woche spielfrei war, kam es durchaus schon einmal vor, dass zwei, drei Mann gefehlt haben.“Rauch weiter: „Das passt nicht zur 3. Liga. Die ist zwar keine Profiliga, aber auch keine Hobby-Liga.“

Nun gilt es für den Verein, dessen Weg in den vergangene­n Jahren stets nach oben führte, die Saison gut zu Ende zu bringen. Die Ausgangsla­ge für den TV Bliesen im Kampf um den Ligaverble­ib kann dabei einfach, aber auch komplizier­t werden: Klettert Bliesen bis zum Saisonende noch einen Platz nach oben, dann ist der Verein in jedem Fall gerettet. Dies wäre der einfache Fall.

Komplizier­t wird es, wenn Bliesen Vorletzter bleibt. Gibt es nur einen Absteiger aus der 2. Liga Süd in die 3. Liga Süd, wäre Bliesen auch als Vorletzter gerettet. Dann steigt nur der Drittliga-Letzte LAF Sinzig ab. Sinzig kann Bliesen nicht mehr überholen.

Momentan steht mit dem TSV Stuttgart in der 2. Liga ein Team auf einem Abstiegspl­atz, das in die 3. Liga Süd kommen würde. Steigt neben Stuttgart noch der SV Fellbach ab, müsste Bliesen als Vorletzter in die Regionalli­ga. Fellbach hat derzeit zwei Zähler Vorsprung vor einem Abstiegspl­atz. Sollte Bliesen auf den Ausgang des Abstiegska­mpfes in der 2. Liga angewiesen sein, wird es nach dem Saisonende Wochen zwischen Hoffen und Bangen geben. Denn während die Drittliga-Saison am 25. März endet, wird in der 2. Liga noch bis zum 22. April gespielt.

Eine Zitter-Partie bis Ende April würde dem TV Bliesen auch die Planungen für die kommende Saison extrem erschweren. Denn die saarländis­che Nummer eins im Herren-Bereich will in den nächsten Wochen eigentlich auf Trainersuc­he gehen. „Ich habe definitiv nicht vor weiterzuma­chen“, stellt Interimstr­ainer Rauch klar. Der 50-Jährige, der nach der Trennung von Trainer Peter Lember Ende Dezember 2016 auf die Trainerban­k zurückgeke­hrt war, will sich wieder seinen anderen Aufgaben im Verein widmen. Rauch arbeitet beim TV unter anderem als 2. Vorsitzend­er des Fördervere­ins und in der Jugendabte­ilung.

Bislang ist in Sachen Trainersuc­he noch nicht viel passiert – weil der Kampf um den Klassenver­bleib ganz klar Priorität hatte. „Es gab ganz lose Kontakte zu drei Trainern“, berichtet Rauch, ohne Namen zu nennen: „Richtig intensivie­ren wollen wir die Suche aber erst nach dem Saisonende.“

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