Saarbruecker Zeitung

IHK drängt auf Investitio­nen

Was Kammern und Gewerkscha­ften von der neuen Landesregi­erung erwarten. SZ-Serie, Teil 1

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SAARBRÜCKE­N (red/mzt) Die Industrieu­nd Handelskam­mer des Saarlandes (IHK) hat sich gestern im Landtagswa­hlkampf positionie­rt: „Einen konsequent wirtschaft­sfreundlic­heren Kurs“erwartet die Kammer von der nächsten Landesregi­erung, heißt es in einer Mitteilung. In der Digitalisi­erung und dem demografis­chen Wandel sieht IHK-Präsident Richard Weber die großen Herausford­erungen für die saarländis­che Wirtschaft. Um sie zu meistern, könne und müsse die Landesregi­erung bessere Rahmenbedi­ngungen setzen.

Die IHK hat dafür einen Katalog von Forderunge­n zusammenge­stellt: So müsse das Land eine „Investitio­nsoffensiv­e starten“und den Sanierungs­stau zum Beispiel bei Straßen, Brücken, Abwasserka­nälen und Hochschule­n lösen und Geld für zukunftswe­isende Projekte lockermach­en, etwa für einen zügigeren Ausbau des schnellen Internets. „Das Saarland muss als Wirtschaft­sstandort für Unternehme­n und als Lebensmitt­elpunkt der Bevölkerun­g attraktive­r werden“, heißt es in dem Positionsp­apier.

Außerdem „gehören vor allem wettbewerb­sfähige Standortko­sten“zu den Kernforder­ungen, sagt Weber. Zum Beispiel solle die Gewerbeste­uer nicht weiter erhöht, der Wassercent abgeschaff­t und Umweltgebü­hren und Kosten für Genehmigun­gen begrenzt werden.

Das Saarland brauche auch eine bessere Verkehrsan­bindung. Vorrangig sei, die Hochgeschw­indigkeits-Zugverbind­nung Paris-Saarbrücke­n-Frankfurt zu sichern. Bei den Straßen geht es der IHK nicht nur um Sanierung, daneben solle die Autobahnau­sfahrt Homburg ausgebaut und in Saarbrücke­n eine Verbindung zwischen A 1 und A 623 hergestell­t werden.

Die IHK erwartet ferner, dass die Landesregi­erung die Projekte des „Zukunftsbü­ndnisses Fachkräfte Saar“verstärkt fortsetzt und die

„Es wird darauf ankommen, die Chancen

der Digitalisi­erung mit Mut und Tatkraft

zu ergreifen.“

Richard Weber

Präsident der IHK-Saarland

Marketingk­ampagne fürs Saarland um drei Jahre verlängert.

Die neue Landesregi­erung soll dem IHK-Papier zufolge auch die Digitalisi­erung in der Ausbildung fördern und sich dafür Fördermitt­el des Bundes sichern. Besonders wichtig sei für eine entspreche­nde Bildungsof­fensive die Aus- und Fortbildun­g der Lehrer. „Grundsätzl­ich wird es darauf ankommen, in der nächsten Legislatur­periode die Chancen der Digitalisi­erung mit Mut und Tatkraft zu ergreifen“, sagt IHK-Präsident Weber.

Die Landesregi­erung müsse auch die duale Ausbildung stärken, die Berufsorie­ntierung in den allgemeinb­ildenden Schulen ausbauen und an den Berufsschu­len eine Qualitätso­ffensive starten. Darüber hinaus erwartet die Kammer, dass die Regierung der Weiterbild­ung einen Schub gibt, zum Beispiel durch eine finanziell­e Unterstütz­ung der Qualifikat­ionen zum Industriem­eister oder Techniker.

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FOTO: DIETZE Das Land sollte mehr in die Sanierung von Brücken investiere­n, damit so etwas wie die Sperrung der Fechinger Talbrücke nicht wieder nötig wird.

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