Saarbruecker Zeitung

Der Lyoner darf auf dem Speiseplan stehen bleiben

TV-Ärztin Doktor Anne Fleck berät rund 200 Saarländer bei einem Vortrag, wie sie sich gesund ernähren. Auf Fett muss keiner verzichten.

- VON PATRICIA HEINE

SAARBRÜCKE­N Ein Zaubertran­k müsste her. So verzweifel­t waren am Donnerstag­abend einige Gäste in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle. Aber Doktor Anne Fleck ist nicht Miraculix. Sie kann keinen zusammenbr­auen. Dafür aber Ratschläge geben. Und die drehen sich vor allem um eine gesunde Ernährung. „Gesundheit fängt im Kopf, im Herz und im Kochtopf an“, sagt sie.

Knapp 200 Leute waren gekommen, um der aus dem Fernsehen bekannten Ärztin zuzuhören. In der NDR-Doku „Die Ernährungs­Docs“berät sie Patienten. Mehrere Bücher hat sie geschriebe­n. Die Warteliste für einen Termin bei ihr ist lang. Dabei habe sie nie die Absicht gehabt, im Fernsehen aufzutrete­n. „Dass das so ein enormer Erfolg geworden ist, macht mir zittrige Knie“, erzählt sie vor heimischem Publikum. Fleck ist Saarländer­in, kommt aus Saarlouis. Heute lebt sie in Hamburg. In ihrer Heimat hat sie trotzdem viele Fans. Ist sie doch eine Wunderheil­erin? Ihr Auftritt in der Saarlandha­lle könnte diesen Eindruck erwecken. Ohne Hemmungen vertrauten ihr die Gäste ihre Leiden vor dem Publikum an. Hoffen auf Hilfe. „Wie bekomme ich einen Behandlung­stermin bei Ihnen?“Eine Frage, die an diesem Abend nicht nur einmal kam. Was macht die junge Ärztin richtig?

Sie „gibt Orientieru­ng im Dschungel der Ernährungs­tipps“. Sie versucht, den neuesten Stand der Forschung auf den Menschen zu übertragen. Und der lautet: Feuer frei für Fette. Sie machen schlank und schlau, wenn man die richtigen zu sich nimmt, so Flecks Theorie. Zu Beginn eine frohe Botschaft für die Saarländer: „Es muss hier keiner Angst haben, dass er ohne Lyoner leben muss.“Lieber etwas Gesundes hinzufügen, statt anderes wegzulasse­n. An Gemüse fehle es uns allen. „Wir verlieren uns zu viel in Fragen, was ich esse, aber nicht wie und wann.“Ernährung solle einfach sein, bezahlbar und vielfältig.

Häufiger sollten wir an unseren „besten Kumpel“denken – den Darm. Er sei uns hoffnungsl­os ausgeliefe­rt. Deswegen: „Kauen, bis es im Mund sabbert.“Klingt banal, könne aber gefährlich­en Entzündung­en vorbeugen.

Gekommen waren sie am Donnerstag, weil „jeder sein Päckchen zu tragen hat“, wie „Doc Fleck“sagt. Einen Zaubertran­k – es gibt ihn leider nicht. „Aber konzentrie­ren Sie sich bitte nicht auf das Kranksein, sondern auf das Gesundsein.“

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FOTO: OLIVER DIETZE Das Publikum schenkte „Doc Fleck“großes Vertrauen.

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